Fachtag: „Frei und verantwortlich“ – das Dilemma zwischen (Für-)Sorge und Autonomie in der Begleitung von Menschen mit psychischen Störungen
Assistierter Suizid: Zwischen freiem Willen und gesellschaftlicher Verantwortung
Assistierter Suizid: Zwischen freiem Willen und gesellschaftlicher Verantwortung
Kursbeschreibung
Seit der Stellungnahme des Bundesverfassungsgerichts zum Recht auf assistierten Suizid diskutieren Bürger:innen und Expert:innen intensiv über die Dauer der Wartezeit, bis (endlich) eine rechtliche Regelung und ein (niedrig schwelliger) Zugang zur „Sterbehilfe“ ermöglicht wird. Einige empfinden die Verzögerung als unnötig lang und fragen: Warum so kompliziert? Andere hingegen halten die Phase des Erwägens für zu kurz, um die vielschichtigen Aspekte zwischen freiem Willen und gesellschaftlicher Nötigung zum baldigen Ableben angemessen zu betrachten. Befördern wir damit den Suizid oder schafft dies einen Denkraum für eine wirksame Suizidprävention? Bislang wurde die Suizidprävention jedenfalls nicht annähernd ausreichend angegangen und umgesetzt.
Inhalte und Themen
- Wer darf sich den Tod „wünschen“?
- Der Begriff der Freiverantwortlichkeit spielt eine zentrale Rolle: Wer nach Einschätzung von Fachärzt:innen frei verantwortlich denken und handeln kann, die Tragweite eigener Entscheidungen einschätzen und Alternativen erkennen kann, „darf“ mit ärztlicher Hilfe sterben.
- Menschen mit psychischen Störungen wird dies häufig abgesprochen. Ist das gerecht oder gerechtfertigt? Erfahrungen zeigen, dass auch psychisch erkrankte Menschen die Folgen ihrer Erkrankung klar sehen und ihre Willensäußerung sich nicht von der „normaler“ Menschen unterscheidet.
Zielsetzung
Der Fachtag will einen differenzierten Diskurs fördern. Expert:innen aus Psychiatrie, Palliativmedizin, Medizinrecht, Theologie und Eingliederungshilfe werden diagnostische Zugänge zu dieser komplexen Situation beleuchten. Sie diskutieren, ob es juristisch legitim ist, eine „unvollständige“ frei verantwortliche Entscheidung zu akzeptieren, und welche Rolle die Plausibilität von Entscheidungen aus der Perspektive der Lebens- und Leidensgeschichte des Betroffenen spielt.
Methoden
Hinweis
Zielgruppe
Diese Veranstaltung richtet sich an Fachpersonen aus Medizin, Recht, Theologie und Sozialarbeit sowie an alle, die sich mit den ethischen und rechtlichen Fragen rund um den assistierten Suizid auseinandersetzen. Wir laden Sie herzlich ein, an dieser wichtigen Diskussion teilzunehmen und Ihre Perspektiven und Erfahrungen einzubringen.
Fortbildungspunkte
Werden beantragtFörderung
Kursnummer
25 V-16 M1
Termin
09.01.2025
Beginn: Donnerstag 9:30 Uhr
Ende: Donnerstag 16:30 Uhr
Kursformat
Präsenzveranstaltung
Ort
Klinik für Palliativmedizin
Christophorus Akademie
Elisabeth-Stoeber-Str. 60
81377
München
Kosten
175 €
Leitung/ Referent:innen
Dr. phil. Elisabeth Jentschke
Hermann Reigber
Prof. Dr. med. Claudia Bausewein
PD Dr. med. Sarah Kayser
Dr. med. Maria Mouratidou
und Kolleg:innen