AG Experimentelle Umweltmedizin
Forschungsschwerpunkte
Die Arbeit der Gruppe fokussiert drei Themengebiete. Erstens die experimentelle Untersuchung der Wirkung inhalativer Belastungen beim Menschen. Zu diesem Zweck wird eine Expositionskammer genutzt, in der solche Belastungen unter kontrollierten Bedingungen erzeugt werden können. Die Studien erfolgen in der Regel einfach-blind und randomisiert cross-over. Zweitens die klinisch-experimentelle Exploration neuer Methoden, die auf möglichst einfache, vorzugsweise nicht-invasive Weise klinisch relevante Zusatzinformation in der pneumologischen Arbeits- und Umweltmedizin liefern könnten. Drittens die Untersuchung großer Kohorten, einschließlich der NAKO Gesundheitsstudie sowie der KORA-Kohorte (Dr. Karrasch) und der COPD-Kohorte COSYCONET (Dr. Jörres). In diesen werden mit einem breiten Spektrum statistischer Verfahren komplexe Fragestellungen der respiratorischen Epidemiologie bearbeitet, welche etwa Fragen zu klinischem Status, Komorbiditäten, diagnostischen Verbesserungen, Prädiktoren der Prognose, Medikamenteneffekten unter Beobachtungsbedingungen, sowie methodologischen Problemen umfassen. Kooperationen bestehen mit der TU München, dem Helmholtz Zentrum München, dem Deutschen Zentrum für Lungenforschung und der Luftwaffe der Bundeswehr sowie mit einer Reihe von nationalen und internationalen Konsortien und Forschergruppen. Im Folgenden findet sich eine Auswahl der derzeit bearbeiteten Projekte:
- Prädiktoren der Medikamentenverschreibung bei Patienten mit COPD unter „real life“-Bedingungen
- Diagnostische Zusatzinformationen im CT bei Patienten mit COPD jenseits der Phänotypisierung
- Akute gesundheitliche Effekte ultrafeiner Partikel (humane Expositionsstudie)
- Langzeit-Exposition gegenüber Ozon und Green Space und ihr Zusammenhang mit Atemwegsgesundheit bei Erwachsenen
- Mechanische Wirkungen von Übergewicht und Adipositas auf die Lunge
- Entwicklung praxistauglicher Fragebögen zu Wissen und Krankheitsumgang bei COPD
- Betreuung und Evaluation der respiratorischen Erhebungen der NAKO Gesundheitsstudie
- Zusammenhang zwischen E-Zigaretten-Konsum und respiratorischem Status
- Früherkennung der Entwicklung eines Berufsasthmas bei Bäckern und Konditoren
- Genetische Faktoren und Marker von respiratorischem Status und Lungenerkrankungen
- Phänotypische und molekulare Marker vorgezogenen Alterns und veränderter Regeneration bei Patienten mit COPD
- Effekte von Metformin auf die Regenerationsfähigkeit von Lungenfibroblasten in Zellkultur
- Netzwerkanalyse von Biomarkern des Bluts in Beziehung zu Komorbiditäten bei der COPD
- Nichtinvasive Marker der Ausatemluft bei Patienten mit Bronchiektasen (zusammen mit Pneumologie)
- Änderungen der Atemantwort auf inhaliertes Kohlendioxid nach COVID-19 (zusammen mit TUM)
- Aerosolemissionen in der Ausatemluft in Abhängigkeit von Belastung, Alter und Geschlecht (zusammen mit TU und Bundeswehrhochschule)
- Änderungen der Lungenfunktion bei Jetpiloten nach hoher G-Belastung (zusammen mit der Luftwaffe der Bundeswehr, Neuburg/Donau)