KAP-Studie zu Risiken von Zoonosen, Wildtierhandel und -konsum in Lateinamerika
Die Studie untersucht Wissen, Einstellungen und Praktiken in Bezug auf Zoonosen, Wildtierhandel und -konsum in Bolivien, Brasilien, Chile und Guatemala und entwickelt innovative Ansätze und Maßnahmen zur Risikominimierung.
Hintergrund
Wildtiere sind ein wichtiger und integraler Bestandteil der biologischen Vielfalt, die ihrerseits die Gesundheit der menschlichen Zivilisation sichert. Sie sind auch eine Quelle bekannter und derzeit unbekannter Krankheitserreger, von denen einige das Potenzial haben, beim Menschen pandemisch zu werden. Nicht zuletzt die COVID-19-Pandemie hat uns gezeigt, welche gesundheitlichen und global-gesellschaftlichen Ausmaße neu auftretende Krankheiten annehmen können und welche Bedeutung der Präventions- und internationaler Zusammenarbeit zukommt. Dabei stellen nicht die Wildtiere selbst das Risiko dar, sondern die Schnittstelle zwischen Wildtier und Mensch. Unser menschliches Verhalten bietet viele kritische Kontrollpunkte, an denen wir dazu beitragen können, die Übertragung von Krankheitserregern auf Wildtiere zu verhindern und künftige Generationen zu schützen.
Unser Projekt ‚Knowledge, attitudes, and practices towards the risk of zoonotic diseases, wildlife trade and wildlife consumption in Latin America’ zielt darauf ab, Wissen, Einstellungen und Praktiken in Bezug auf das Risiko von Zoonosen, Wildtierhandel und -konsum in verschiedenen Bevölkerungsgruppen Lateinamerikas zu ermitteln. Dabei haben wir den interdisziplinären und ganzheitlichen ‚One Health‘-Ansatz gewählt, bei dem Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt zusammen gedacht werden. Auf Grundlage der Ergebnisse werden wir innovative, auf den lokalen Kontext abgestimmte, Ansätze zur Aufklärung, Sensibiliserung und Risikominimierung entwickeln, die wir in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren durchführen. Zielgruppen sind die Bevölkerung, Schlüsselakteure und Fokusgruppen in städtischen und ländlichen Gebieten Lateinamerikas, einschließlich indigener Gemeinschaften.
Das zweijährige Projekt startete im Januar 2022 und wird in Bolivien an der Universidad Mayor, Real y Pontificia de San Francisco Xavier de Chuquisaca koordiniert und mit drei weiteren Partneruniversität des an der LMU ansässigen Center for International Health (CIH) durchgeführt. Finanziert wird das Projekt aus einem Fonds des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (bmz), welcher von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) verwaltet wird. Dabei bietet die ‘International Alliance against Health Risks in Wildlife Trade‘ eine interdisziplinäre und integrative Plattform zum Wissens- und Erfahrungsaustausch.
Partner
- International Alliance against Health Risks in Wildlife Trade
- Universidad Mayor, Real y Pontificia de San Francisco Xavier de Chuquisaca, Sucre, Bolivien
- Universidade Federal do Parana, Curitiba, Brasilien
- Universidad O'Higgins, Rancagua, Chile
- Universidad San Carlos de Guatemala, Guatemala City, Guatemala
Kontakt
Caroline Kuhn
Studienkoordination in München