BipoLife
Der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Verbund BipoLife hat es sich zur Aufgabe gemacht, an den in Diagnostik und Behandlung schwierigen Punkten im Verlauf einer Bipolaren Störung das Wissen zu verbessern. Fundament der Entscheidung zur Gründung eines Verbundes war die Erkenntnis, dass der Verlauf der Bipolaren Störung sehr heterogen ist und Personen die an einer bipolaren Störung leiden, sehr unterschiedliche Bedürfnisse bezüglich der Diagnostik und Therapie haben können. Insgesamt neun Universitätskliniken untersuchten über einen Zeitraum von vier Jahren Menschen in verschiedenen Stadien der Bipolaren Störung. Der Fokus des Verbundes lag hierbei auf Personen mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko, Personen in frühen Stadien der Erkrankung und Personen mit einem instabilen Krankheitsverlauf. Zudem beschäftigte sich der Verbund mit der Frage, welche neurobiologischen Mechanismen bei der Suizidalität eine Rolle spielen und welche genetischen Mechanismen das therapeutische Ansprechen auf Lithium beeinflussen.
Die Studie ist inzwischen abgeschlossen und eine Teilnahme an diesem Studienprojekt ist nicht mehr möglich.
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Wir wissen, dass stimmungsstabilisierende Medikamente den Verlauf Bipolarer Störungen positiv beeinflussen und neue Krankheitsepisoden verhindern können. Häufig reichen Psychopharmaka als alleinige Therapieform nicht aus. Wissenschaftlich ist mittlerweile belegt, dass eine Psychotherapie den Behandlungserfolg verbessern kann. Es ist weitere Forschung notwendig, um z.B. die Wirksamkeit neuer, spezifischer Therapieverfahren nachzuweisen. Damit wird ein Beitrag zur evidenzbasierten Verbesserung der klinischen Versorgung dieser Patientengruppe geleistet. Ziel der kontrollierten, randomisierten Therapiestudie ist es, bei Patienten (≤ 55 Jahre), die an einer Bipolaren Störung leiden, gegenwärtig weitgehend symptomfrei und stabil auf Medikamente eingestellt sind, die Wirksamkeit einer spezifischen emotional-kognitiven Psychotherapie mit einer unterstützenden, auf Selbststeuerung und Selbsthilfe ausgerichteten Psychotherapie zu vergleichen. Die Studie unter der Gesamtleitung von Prof. Dr. Martin Hautzinger (Universität Tübingen) wurde an insgesamt 9 Standorten durchgeführt. Die Psychotherapie fand im monatlichen Abstand an insgesamt vier vollen Tagen im Gruppensetting mit 4-8 Teilnehmern unter Anleitung von 1-2 Therapeuten statt.
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(BMBF 01EE1404H)
Im Rahmen der neun Verbünde innerhalb des Forschungsnetzes "Psychische Erkrankungen" widmete sich Teilprojekt B3 der Identifikation von Genen und microRNAs, welche sich in ihren Profilen bei Lithium-Respondern im Vergleich zu Non-Respondern unterscheiden. Ein Nachweis solcher Unterschiede in Blutzellen könnte einen wichtigen Schritt hin zu einer Entwicklung von Biomarkern für das Ansprechen auf Lithium darstellen. B3 hat mittels Array-Technologie genomweite Unterschiede zwischen den Expressionsprofilen von Lithium-Respondern und -Non-Respondern untersucht. Gleiches gilt für microRNA-Analysen. Die Ergebnisse wurden mit in vitro-Modellen sowie genomweiten SNP-Profilen korreliert und validiert, wobei auch real time PCR zum Einsatz kam. Die Biomaterialien werden in München und Frankfurt spiegelbildlich verarbeitet und verwahrt.