Nachhaltigkeit am LMU Klinikum
Das LMU Klinikum hat nicht nur so viele Mitarbeitende wie eine Kleinstadt Bürger:innen, es benötigt auch eine ähnliche Infrastruktur – von einer freiwilligen Feuerwehr der Mitarbeitenden über Gärtner:innen für fast drei Hektar Grünfläche bis zu einer Bauabteilung für rund 90 eigene und 21 angemietete Gebäude.
Zur Eigenerzeugung von Strom und Wärme dienen zwei Heizkraftwerke sowie sechs Dampfkessel, einer davon mit Holzhackschnitzeln betrieben. Durch ein konsequentes Energiemanagement seit 2016 konnten 7 Prozent der Energie bis 2022 eingespart werden. Seit 2010 hat sich der Anteil der Photovoltaik von 15.000 kWh auf 149.000 kWh verzehnfacht und wird sich bis 2030 durch den weiteren Ausbau, bezogen auf das Basisjahr 2010, verhundertfachen. Eine Mitarbeiterkampagne mit Coaching, Online-Videos und einem Wettbewerb hat zwischen Oktober 2022 und März 2023 zu einer Senkung des Energieverbrauchs um 3 Prozent zum Vorjahrgeführt. Bis 2040 will das LMU Klinikum klimaneutral sein.
Derzeit gibt es bereits ein Programm der Anästhesie, die sehr klimaschädlichen Narkosegase aus dem OP-Bereich zu recyclen. Bislang wurden diese abgesaugt und in die Umgebung abgegeben. Allerdings sind diese Gase um ein Vielfaches klimawirksamer als CO2. Mit dem Rückgewinnungsprojekt in der Innenstadt können so rund 20 Tonnen CO2-Äquivalente jährlich eingespart werden.
Ein weiterer Nachhaltigkeitsbereich ist die Verwendung von regionalen Produkten in der Speisenversorgung sowie der Einsatz umweltschonender Verpackungen. Auch Mehrweggeschirr und -besteck sind Standard. Dennoch fallen jährlich rund 6.000 Tonnen Müll an. Das sind umgerechnet fast 3.400 Kilogramm pro Krankenhausbett. Mülltrennung, Recycling und Abfallvermeidung sind daher zentrale Aufgaben. Ganzheitlich gesehen gehört zur Nachhaltigkeit auch der Baubereich.
Mit den anstehenden Baumaßnahmen am Campus Großhadern eröffnen sich hier enorme Möglichkeiten, unter anderem auch der weitere Ausbau der Photovoltaik, der Verfügbarkeit von Ladepunkten für E-Mobilität und beim Service für Radfahrer.
Durch patientenbezogene Herstellung von intravenösen Medikamenten in der Onkologie und Immunologie in der Krankenhausapotheke statt dem Einsatz industrieller Standardgebinde kann der Verwurf von Medikamenten minimiert werden. Aber auch für den naturnahen Bereich um das Klinikum gibt es Nachhaltigkeitsprojekte, wie den Bau eines Nistplatzes für Falken am Dach des Klinikums oder den Umzug von Haselmäusen und Stieglitzen vor dem Bau des Neuen Hauner.