Coronajahr 2021
Das Jahr 2021 war noch stärker von der Corona-Pandemie geprägt als das Vorjahr. Für das Klinikum und die Medizinische Fakultät war es eine große Herausforderung, alle Strukturen und Prozesse auf die Bewältigung der Pandemie auszurichten und eine umfassenden Patientenversorgung sowie Forschung und Lehre aufrecht zu erhalten.
Ab Ende 2020 waren Impfstoffen verfügbar, um Laufe des Jahres 2021 kamen neue Therapien und Medikamente dazu. Nun konnten wir präventiv und kurativ das SARS-CoV-2-Virus bekämpfen. Mittlerweile haben wir über 4.000 COVID-19 Patient:innen in den Einrichtungen des LMU Klinikums behandelt. Medizinische Fakultät und LMU Klinikum haben 245 Forschungsprojekte zu Corona/COVID-19 initiiert.
Als sich immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angesteckt haben und erkrankt sind und gleichzeitig ansteigenden Patientenzahlen nahm die Belastung der Belegschaft erheblich zu. Es mussten vermehrt Ressourcen aus etwa dem OP-Bereich für die Behandlung von Covid-Patienten zur Verfügung gestellt werden. Dadurch mussten nicht akut lebenserhaltende Behandlungen und Operationen verschoben werden – mitunter auch mehrfach.
„Die Coronapandemie hat das LMU Klinikum vor große, oftmals sehr kurzfristige organisatorische Herausforderungen gestellt, die insbesondere durch das sehr hohe Engagement und die große Bereitschaft des Personals bewältigt werden konnten. Die Versorgung der oft schwer erkrankten Patienten mit COVID-19 konnte aber nur durch Einschränkungen und Verschiebungen planbarer Eingriffe und Operationen in anderen Bereichen erreicht werden. Die erheblichen finanziellen Herausforderungen der Pandemie für das Klinikum konnten dank der staatlichen Hilfsprogramme bislang gemeistert werden.“
Prof. Dr. med. Bernhard Heindl
Leiter Stabstelle Strategische Unternehmenssteuerung
Coronajahr 2021 in Bildern
Rückblick: 30 Monate Corona-Pandemie am LMU Klinikum München
Am 27. Januar 2020 wurde der erste COVID-19 Fall Deutschlands in der LMU Tropenmedizin untersucht. Seit Ende Februar 2020 wurden im LMU Klinikum München bis Mitte Juli 2022 4.284 COVID-19-Patient:innen behandelt, davon 731 auf der Intensivstation. 372 Patient:innen sind verstorben. Der COVID-19 Patient, der am längsten im Klinikum stationär versorgt werden musste, verbrachte insgesamt 220 Tage auf COVID-Normal- und Intensivstationen.
30 Monate Corona-Pandemie am LMU Klinikum München: Die Zahlen beziehen sich auf den Zeitraum von 27. Januar 2020 bis 15. Juli 2022.
Zunehmend im Fokus: Post Covid-Syndrom
In den vergangenen 36 Monaten wurde die Patientenversorgung ständig den jeweiligen Pandemiebedingungen angepasst und weiterentwickelt. Im September 2021 startete die Post COVID-Ambulanz, die sich auf die Behandlung der Langzeitfolgen bei Patient:innen mit überstandener SARS-CoV-2 Infektion fokussiert. Unterstützt wird der Aufbau dieser Spezialambulanz vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege.
Forschung zu SARS-CoV2 und Covid-19
Im Laufe der Pandemie konnten die Patient:innen zunehmend von den steigenden Erfahrungs-werten sowie von den Ergebnissen der COVID-19-bezogenen Forschung profitieren. Die Ergebnisse führten zu gesteigerten Behandlungserfolgen sowie zu einer Verbesserung des Schutzes der Mitarbeiter:innen.
„Wegen der Vielzahl möglicher Symptome muss die Behandlung interdisziplinär erfolgen und es müssen verschiedene Fachdisziplinen einbezogen sein. Genau so haben wir unsere Post COVID-Behandlungsstrategie für Patient:innen organisiert und auch unsere Forschungsaktivitäten zu Post-COVID ausgerichtet. Beteiligt sind bisher die Kardiologie, Pneumologie, Neurologie, Infektiologie, Rheumatologie, die Physikalische Medizin, die Kinderklinik sowie die Psychiatrie und die Schmerzambulanz.“
Prof. Dr. med. Markus M. Lerch
Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender
Seit Beginn der Corona-Pandemie veröffentlichten die Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät und des Klinikums der LMU 740 Publikationen zum Thema COVID-19. Sie beteiligten sich zudem an 245 Projekten mit Fokus auf die Pandemie. Im Rahmen des Netzwerks Universitätsmedizin waren sie in der ersten Förderphase von 2020 bis 2021 mit einem Fördervolumen von ca. 4,9 Mio. Euro an 12 (von 13) Projekten beteiligt. In der 2022 begonnen zweiten Förderphase des NUM beteiligen sich unsere Wissenschaftler:innen an 10 von 13 Projekten.