Behandlungsschwerpunkte
Diagnose
Als Patientin oder Patient des Magen- und Ösophagus-Krebszentrums am CCC MünchenLMU profitieren Sie von der gesamten Bandbreite modernster Diagnostik-Verfahren, die in unserem universitätsmedizinischen Spitzenzentrum zur Verfügung steht: Von hochgradig spezialisierter Bildgebung und Labordiagnostik bis hin zu Gensequenzierung und Molekulardiagnostik.
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Bereits bei Erstdiagnose erfolgt eine umfangreiche standardisierte molekulare Diagnostik zur Optimierung der personalisierten medikamentösen Therapien. In inoperablen Stadien wird in Zusammenarbeit mit dem molekularen Tumorboard die Möglichkeit einer Sequenzierung des Tumorgewebes durchgeführt.
Im Bereich der Bildgebung bieten wir modernste Gerätetechnik für kurze Untersuchungszeiten, geringere Strahlendosis und beste Bildqualität auch in 3-D. Spezielle Protokolle ermöglichen uns eine exakte Therapieplanung und Behandlungskontrolle. Darüber hinaus kommen auch klassische endoskopische Verfahren zum Einsatz. Die Endoskopie zählt zu den sensitivsten und spezifischsten diagnostischen Methoden zur Diagnosesicherung eines Magenkarzinoms
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Mittels Gensequenzierung lassen sich mögliche Veränderungen im Erbgut des Tumors identifizieren, die im Zusammenhang mit dem Tumorwachstum stehen und die für eine molekular-zielgerichtete Therapie in Frage kommen. Durch die Bestimmung von molekularen Markern wie beispielsweise MSS, EBV, Her2/neu und PD-L1 eröffnen sich weitere therapeutische Möglichkeiten, die auf ihre weitere Therapie maßgeblichen Einfluss haben.
Therapie
Interdisziplinarität für bestmögliche Therapie und Patientensicherheit: Im Magen- und Ösophaguskrebszentrum am CCC MünchenLMU besprechen wir jeden Krankheitsfall im Rahmen unserer Tumorkonferenzen, dem molekularen und dem gastrointestinalen Tumorboard.
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Die Wahl der chirurgischen Therapie von bösartigen Magentumoren richtet sich sowohl nach Eindringtiefe in die Magenwand, der Lokalisation im Magen sowie nach der Anzahl betroffener Lymphknoten. Die nahezu komplette Entfernung des Magens innerhalb eines operativen Eingriffs stellt bei der Diagnose Magenkrebs den sichersten Weg dar, um die Erkrankung dauerhaft zu besiegen. Wird der Krebs sehr früh entdeckt, können diese Tumoren mittels endoskopischer Verfahren ohne große offene Operation entfernt werden.
Nur eine vollständige Entfernung des Tumors eröffnet die Chance auf Heilung. Dabei wird je nach Ausdehnung des Tumors ein Teil des Magens oder der gesamte Magen einschließlich der umgebenden Lymphknoten entfernt. Wir bieten das gesamte Spektrum der Magen- und Speiseröhren-Chirurgie auf internationalem Spitzenniveau an.
Interventionelle TherapieNeben der Diagnostik dient die Endoskopie auch der interventionellen Therapie von Frühformen des Magen- und Ösophaguskarzinoms sowie der Überwachung von prämalignen Läsionen des Magens und des Ösophagus. Auch sogenannte „Frühkarzinome“, nur auf die Magenschleimhaut begrenzte Tumoren, können mittels endoskopischer Resektion therapiert werden. Sollte in der anschließenden histologischen Begutachtung eine Tumorinfiltration über die Schleimhaut hinaus nachgewiesen werden, sollte eine chirurgische Resektion mit Entfernung der angrenzenden Lymphknoten erfolgen.
Endoskopische Resektionen und Operationen am Magen und Ösophagus sowie radiologische Interventionen bedürfen immer der stationären Aufnahme in der entsprechenden Fachklinik. Patientinnen und Patienten mit endoskopischer Resektion sollten eine Nachsorge-Endoskopie alle 3 Monate im ersten Jahr und danach alle 6 Monate im zweiten Jahr und dann jährlich erhalten.
Minimalinvasive und Roboter-gestützte OPEin besonderer Schwerpunkt im Magen- und Ösophagus-Krebszentrum am CCC MünchenLMU liegt auf minimalinvasiven Operationsmethoden (Schlüsselloch-Technik) mit gewebeschonenden Präparationstechniken – auch unter Einsatz des DaVinci-Operationssystems („Operations-Roboter“). Hierdurch wird die Belastung postoperativ erheblich reduziert, was zu einer schnelleren Erholung der Patientin oder des Patienten beiträgt.
HIPECBei Tumoren in einem fortgeschrittenen Stadium und Beteiligung des Bauchfells (lokalisierte Peritonealkarzinose) können chirurgische Verfahren mit einer im Bauchraum applizierten Chemotherapie (HIPEC) eingesetzt werden.
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In den meisten Fällen erfolgt die operative Behandlung in Kombination mit einer Chemotherapie. Diese wird vor und nach der Operation appliziert. Chemotherapeutika und zielgerichtete Medikamente (z.B. Antikörper) werden nach unterschiedlichen Protokollen verabreicht.
Wir streben stets eine stadien- und patientenspezifische multimodale Therapie an, die nach Möglichkeit auch die freiwillige Teilnahme an neuen Therapiestudien einschließt. Gut zu wissen: Die meisten Chemotherapien können ambulant oder teilstationär durchgeführt werden.
Antikörper- und ImmuntherapieIm Zuge der Entwicklung zielgerichteter Therapien (Antikörpertherapie und Immuntherapie) wurde die klassische Chemotherapie durch weitere innovative Therapieansätze ergänzt. Diese finden ihren Einsatz nach vorheriger Bestimmung von molekularen Markern wie MSS, EBV, Her2/neu und PD-L1. Bei unseren Patientinnen und Patienten werden diese Marker standardmäßig bestimmt.
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Die Bestrahlung wird in Kombination mit einer Chemotherapie oder als moderne zielgenaue stereotaktische Bestrahlung eingesetzt. Sie ist häufig Bestandteil multimodaler Therapieansätze beim Ösophaguskarzinom. In den meisten Fällen ist es möglich, die Strahlentherapie ambulant durchzuführen.
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Unser anästhesiologischer Schmerzdienst ist auf die Behandlung chronischer und akuter Schmerzzustände spezialisiert und 24 Stunden am Tag verfügbar.
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Häufig wird die Erstdiagnose eines bösartigen Tumors des Magen zu einem späten Erkrankungsstadium gestellt, sodass der Tumor bereits in tiefere Schichten der Magenwand eindringt und über die Blutbahnen und Lymphgefäße Tochtergeschwülste (so genannte Metastasen) in anderen Organen und Lymphknoten bildet. Dort können sich die Tumorzellen dann weiter vermehren und wachsen.
Metastasen des Magenkarzinoms finden sich häufig in der Leber, der Lunge, Lymphknoten und im Bauchfell. Patienten mit Tumorabsiedelungen im Bauchfell entwickeln häufig als Folge Bauchwasser (medizinisch: Aszites), das zu starker klinischer Beeinträchtigung führen kann. In diesem fortgeschrittenen Stadium des Magenkrebses kann keine Heilung mehr mittels Operation oder Bestrahlung erzielt werden, daher wird eine Systemtherapie in Form von Chemotherapie empfohlen.
Patientinnen und Patienten des Magen- und Ösophagus-Karzinomzentrums werden bei Bedarf auch durch den Palliativmedizinischen Dienst betreut. Für besonders komplexe Fragestellungen kann eine Aufnahme auf die Palliativstation erfolgen.
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Im Rahmen unserer Tumorsprechstunde bieten wir unseren Patientinnen und Patienten die Möglichkeit zur engmaschigen Tumornachsorge mittels Bildgebung, Laborergebnissen und Beobachtung des klinischen Verlaufs. In dieser Zeit steht eine Reihe von Untersuchungs-Möglichkeiten zur Verfügung um möglichst frühzeitig einen Tumorrückfall, ein sogenanntes Rezidiv, zu erkennen. Je früher dieses erkannt wird, desto besser kann eine erneute Therapie eingeleitet werden.