Arbeitsgruppe Molekulare Neurodegeneration
Willkommen auf der Homepage der Arbeitsgruppe Molekulare Neurodegeneration an der Neurologischen Klinik der LMU München. Unsere Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Erforschung von neurodegenerativen Erkrankungen wie der Parkinson-Krankheit und verwandter Parkinson-Syndrome, sowie mit weiteren neurodegenerativen Erkrankungen, die zu Demenz-Syndromen führen.
Die Parkinson-Krankheit ist durch den Verlust von Nervenzellen gekennzeichnet, wobei die Aggregation des Proteins Alpha-Synuclein mutmaßlich ein wichtiger Schritt in der Pathophysiologie der Krankheit darstellt. Neben der Parkinson-Krankheit gibt es auch andere neurodegenerative Erkrankungen, die klinisch ein Parkinson-Syndrom aufweisen, wie die Multisystematrophie (MSA) und die Progressive Supranukleäre Blickparese (PSP), wobei das Protein Tau in Nerven- und Gliazellen von besonderer Bedeutung zu sein scheint. Bei manchen anderen neurodegenerativen Erkrankungen kommen zudem Aggregate aus Beta-Amyloid und Tau, sowie aus TDP-43 vor. Bisherige Therapien können das Fortschreiten von Parkinson und Parkinson-Syndromen nicht aufhalten oder verhindern und sind rein symptomatisch. Unser Ziel ist es, die molekularen Grundlagen dieser Erkrankungen zu erforschen und therapeutische Ansätze zu entwickeln, die Zellen vor Schäden durch Proteinaggregation schützen können.
Gegenwärtig erleben wir einen Paradigmenwechsel von klinischen zu molekularen Definitionen von Krankheiten und Therapien. Dieser Wechsel hat starke Auswirkungen auf unsere diagnostischen und therapeutischen Konzepte.
Im Mittelpunkt unseres Interesses steht die Erforschung der Genomik und Epigenetik, der Ätiologie (zugrunde liegende molekularen Krankheitsprozesse) sowie die Entwicklung neuer spezifischer und indikativer Biomarker.
Wir arbeiten vorwiegend mit humanen Bioproben sowie mit Zell- und Tiermodellen, die uns neue Einblicke in die Pathophysiologie dieser Erkrankungen verschaffen.
Darüber hinaus erforschen wir strukturelle genomische Merkmale (häufige genetisch Varianten, seltene genetische Varianten), funktionelle genomische Merkmale (Wechselwirkungen zwischen Genen und zwischen Genen und Genprodukten) und epigenetische Merkmale (genetische Regulation mit Wirkung auf den Phänotyp ohne Änderung der DNA-Sequenz) neurodegenerativer leiden. Da bei Patienten, die an einer neurodegenerativen Erkrankung erkranken, eine hohe diagnostische Unsicherheit in der klinischen Diagnosestellung, besonders zum Beginn der Erkrankung besteht, stützen wir unsere Untersuchungen auf autopsiebestätigte Patientenfälle.
Wir nutzen innovative molekularbiologische Techniken wie die Durchführung von Hochdurchsatz-Untersuchungen zur Identifikation neuer diagnostischer und therapeutischer Ansätze. Zur (Früh-) Erkennung und Verlaufsbeurteilung einzelner neurodegenerativer Syndrome entwickeln und validieren wir potentiell geeignete Protein- und (mi)RNA-Biomarker. Dafür setzen wir modernste Omic-Technologien (Proteomik, Transkriptomik, Metabolomik und Lipidomik) ein.