Bewegungsstörungen
Willkommen auf der Homepage der Bewegungsstörungen an der Neurologischen Klinik der LMU München.
Forschung Bewegungsstörungen
Bewegungsstörungen sind eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen und umfassen verschiedene Krankheitsbilder. Sie können die Ausführung von willkürlichen Bewegungen und die Körperhaltung beeinträchtigen oder zu unwillkürlichen Bewegungen führen.
Diese Störungen lassen sich grob in zwei Kategorien einteilen: hyperkinetische Bewegungsstörungen, bei denen zu viel Bewegung im Vordergrund steht, und hypokinetische Bewegungsstörungen, bei denen zu wenig Bewegung vorhanden ist. Beispiele für hyperkinetische Bewegungsstörungen sind Tremor, Myoklonien, choreatische Bewegungsstörungen und Dystonie, während die Parkinson-Krankheit und atypische Parkinson-Syndrome zu den hypokinetischen Bewegungsstörungen zählen.
Mit einem interdisziplinären Team aus Neurolog:innen, Grundlagenwissenschaftler:innen, Studienassistent:innen, technischen Assisent:innen und Doktorand:innen, ist unsere Forschung im Bereich Bewegungsstörungen interdisziplinär und translational ausgerichtet. Gemeinsam möchten wir Fortschritte in der Diagnostik und Therapie von Bewegungsstörungen erreichen. Hierzu wenden wir detaillierte klinische Untersuchungsmethoden, neueste bildgebende Verfahren (strukturelle Bildgebung, nuklearmedizinische Untersuchungen), elektrophysiologische und video-assistierte Untersuchungen, genomische Methoden sowie Untersuchungen aus Biomaterialien (z.B. Blut und Nervenwasser) an.
Technisch objektivierte klinische Untersuchung
Zur Erforschung, Diagnosesicherung und Verlaufsbeurteilung einzelner Bewegungsstörungen bedienen wir uns elektrophysiologischer Untersuchungen wie die Tremor-Analyse mittels Akzelerometer. Auch computergestützte und video-assistierte Untersuchungen kommen zum Einsatz.
Neurogenomik
Aufgrund zunehmender Diagnose- und Therapiemöglichkeiten nimmt die Genetik und Proteomik in der Forschung und der zeitgemäßen Behandlung von Patient:innen mit Bewegungsstörungen eine zunehmend wichtige Rolle ein. Zur Erforschung von genetischen Ursachen von Bewegungsstörungen verwenden wir verschiedene Methoden der Sequenzierung genomischer und mitochondrialer DNA sowie Methoden zur Bestimmung von Dosisunterschieden von Genen und einzelnen Genabschnitten. Zur umfassenden Darstellung von Proteinen und Peptiden führen wir immer häufiger Proteomanalysen aus Biomaterialien der Patient:innen durch. So können wir für bestimmte Erkrankungen typische Proteinmuster erkennen und mit dieser Information Veränderungen in der Erbinformation aufspüren.
Untersuchungen aus Biomatieralien
Für viele Bewegungsstörungen gibt es keine etablierten Biomarker, die aus Blut oder Nervenwasser bestimmbar sind. Wir entwickeln und validieren potentiell geeignete Protein- und (mi)RNA-Biomarker zur (Früh-) Erkennung und Verlaufsbeurteilung einzelner Bewegungsstörungen. Dafür werden unter anderem moderne Omic-Technologien (Proteomik, Transkriptomik, Metabolomik und Lipidomik) eingesetzt.
Bildgebende Diagnostik in Kooperation mit der Klinik und Poliklinik für Neuroradiologie und der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin
Die Weiterentwicklung der Anwendung der bildgebenden Diagnostik mit MRT und nuklearmedizinischen Methoden ist ein weiterer wichtiger Fokus. Insbesondere die Untersuchungen von früh im Krankheitsverlauf auftretenden Veränderungen der Gehirnfunktion werden dabei intensiv untersucht.