Unsere Aufgabe - Alzheimer bei Downsyndrom
Durch zahlreiche Fortschritte in der medizinischen und sozialen Betreuung erreichen Menschen mit Down-Syndrom mittlerweile eine deutlich höhere Lebenserwartung als noch vor 20 Jahren. Dadurch sind jedoch in den letzten Jahren zahlreiche neue Herausforderungen entstanden, die es durch die Anpassung gesellschaftlicher und medizinischer Versorgungstrukturen zu bewältigen gilt.
Eine dieser Herausforderungen ist, dass Menschen mit Down Syndrom ein erheblich erhöhtes Risiko haben, an der Alzheimer-Krankheit zu erkranken. Dieses Risiko ist dadurch verursacht, dass ein für die Alzheimer-Demenz verantwortliches Gen auf Chromosom 21 liegt und somit bei den meisten Menschen mit einem Down Syndrom dreimal vorhanden ist. Bei dem Gen handelt es sich um das sogenannte Amyloid-Vorläuferprotein (APP), das das Eiweiß codiert, aus dem die für die Alzheimer-Krankheit typischen Amyloid-Plaques bestehen. Ähnlich wie Menschen mit einem isoliert 3-fach vorkommenden APP, die an einer familiären Form der Alzheimer Krankheit leiden, haben Menschen mit einem Down Syndrom ein extrem erhöhtes Risiko an Alzheimer zu erkranken. Da das typische Erkrankungsalter vor dem 60. Lebensjahr liegt, gewinnt diese Tatsache mit der Entwicklung einer steigenden Lebenserwartung immer mehr an Relevanz.
Förderung einer interdisziplinären Betreuung
Unsere Hauptaufgabe sehen wir darin, behandelbare Ursachen von kognitiven Störungen und Verhaltensauffälligkeiten bei Menschen mit einem Down Syndrom auszuschließen und Patienten mit einer Demenz sowie deren Angehörige zu beraten und im Verlauf der Erkrankung zu begleiten. Dabei streben wir einen Austausch mit betreuendem Hausarzt sowie weiteren Fachrichtungen an.
Unsere Ambulanz kann und soll die bestehende ambulante ärztliche Begleitung nicht ersetzen, sondern soll sie durch unsere besondere Expertise in kognitiver Neurologie ergänzen.
Gewinn neuer Erkenntnisse
Darüber hinaus möchten wir das bestehende Wissen über die Alzheimer-Krankheit bei Menschen mit einem Down-Syndrom erweitern und verbreiten. Hierzu haben Sie die Möglichkeit, z.B. durch das Ausfüllen von Fragebögen an Beobachtungsstudien teilzunehmen, die unser Verständnis für die Bedürfnisse der Patienten, sowie den Verlauf der Erkrankung verbessern sollen.