3. Förderphase (2025-2030)
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) ab Juli 2025 in einer dritten Förderphase über die nächsten fünf Jahre. Die im NUM etablierten Forschungsinfrastrukturen ermöglichen eine kooperative Zusammenarbeit, die es in dieser Form in Deutschland bis 2020 nicht gab. Die gemeinsame Erhebung und Nutzung medizinischer Forschungsdaten aller 37 Universitätsklinika ist ein Meilenstein für die klinische Forschung in Deutschland, der letztlich den Patientinnen und Patienten zugutekommt. Die neue Förderung ermöglicht es dem NUM, seine strategischen Ziele konsequent weiterzuverfolgen, indem ein bundesweiter Studien- und Datenraum für die klinische Forschung geschaffen wird und die klinische Forschungslandschaft für zukünftige Pandemien und große Gesundheitskrisen optimal aufgestellt wird. Basis hierfür sind hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an allen Standorten.
Infrastrukturprojekte
In einer Welt, in der die Medizin vom digitalen Fortschritt profitiert und immer größere Datenmengen generiert werden, müssen Routinedaten aus der medizinischen Versorgung effizient, sicher und innovationsfördernd erschlossen, für die medizinische Forschung bereitgestellt und zur Beantwortung medizinischer Fragestellungen genutzt werden. Das NUM-DIZ-Projekt setzt auf den Vorarbeiten der Medizininformatik-Initiative (MII) auf, innerhalb derer an den meisten deutschen Universitätskliniken Datenintegrationszentren (DIZ) etabliert wurden, mit dem Ziel, die Datenbereitstellung sowie die standortübergreifende Datenintegration und -analyse zu unterstützen. Im Rahmen des NUM-DIZ-Projekts bauen die bereits etablierten DIZ ihr Service-Portfolio kontinuierlich aus und erschließen neue Datenquellen.
Projektleitung an der LMU
Dr. Fady Albashiti
(MeDIC – Medical Data Integration Center)
RACOON stellt erfolgreich die Forschungsinfrastruktur für die medizinische bildbasierte Forschung bereit. Es ist als nationale Forschungsplattform konzipiert, die ein komplettes Ökosystem für moderne bildbasierte medizinische Forschungsprojekte zur Verfügung stellt und unterhält. RACOON legt besonderen Wert auf Benutzerfreundlichkeit und schafft eine einzigartige kollaborative Umgebung, indem es alle radiologischen Abteilungen innerhalb des Deutschen Netzwerks der Universitätsmedizin als Partnerstandorte unter Einhaltung des Datenschutzes einbezieht. RACOON ist als erweiterbares, modulares System konzipiert, das mehrere einzelne Forschungsprojekte (Teilprojekte) unterstützen und die von diesen etablierten Arbeitsabläufe und Methoden beibehalten kann, um seine Funktionalität für zukünftige Teilprojekte zu verbessern.
Prof. Dr. Jens Ricke
(Klinik und Poliklinik für Radiologie)
Projektleitung an der LMU
Prof. Dr. Michael Ingrisch
(Klinik und Poliklinik für Radiologie)
Die AKTIN-Infrastruktur bietet eine Plattform für Echtzeitforschung und Überwachung im Gesundheitswesen, speziell in der Notfall- und Akutmedizin. Die Plattform ermöglicht es, täglich standardisierte klinische Daten aus der Patientenversorgung automatisch zu erfassen – standortübergreifend und unabhängig von den primären elektronischen Dokumentationssystemen, unter Einhaltung der Datenschutzvorschriften. AKTIN umfasst auch die Entwicklung und Pflege von Dokumentations- und Interoperabilitätsstandards im Bereich der Akut- und Notfallmedizin sowie eine technische und organisatorische Plattform auf Basis dieser Standards. Auf der Plattform wird das Notaufnahmeregister als eine Anwendung betrieben. Es ermöglicht den einfachen Zugang zu Daten aus Notaufnahmen für diese Zwecke. Besonderheiten des Registers sind zum einen die Nutzung der Routinedaten ohne Zusatzaufwand für das behandelnde Personal und zum anderen die dezentrale Infrastruktur, die es erlaubt, die Daten in den einzelnen Kliniken und somit im Behandlungskontext zu speichern. Werden Daten für wissenschaftliche Fragestellungen beantragt, erfolgt eine Datenanfrage an die jeweiligen Kliniken. Die angefragten Daten werden dann unter Wahrung des Datenschutzes und anonymisiert zusammengeführt. Das Ziel der AKTIN-Infrastruktur ist die Verbesserung und Beschleunigung der Datenverfügbarkeit für die Gesundheitsberichterstattung und (Versorgungs-)Forschung sowie die Optimierung des Qualitätsmanagements in den Notaufnahmen sowie in der Akut- und Notfallmedizin dar.
Projektleitung an der LMU
Prof. Dr. Matthias Klein
(Zentrale Notaufnahme)