Vorbereitung einer Herztransplantation und Warteliste
Vor Aufnahme auf die Wartelisten sollten folgende Bedingungen erfüllt sein:
- Nicht rückbildungsfähiges terminales Herzversagen, das eine Herztransplantation erforderlich macht oder machen wird.
- Chronisches Transplantatversagen im Langzeitverlauf nach bereits erfolgter Herztransplantation.
- Die Entscheidung zur Aufnahme auf die Warteliste sollten der behandelnde Kardiologe, einer der die Transplantation durchführenden Herzchirurgen und der Patient gemeinsam treffen (siehe unten).
Ein Arzt aus dem Transplantationszentrum führt vor Aufnahme auf die Warteliste mit dem Patienten ein ausführliches Aufklärungsgespräch, welches folgende Punkte umfasst:
- Bösartigen Erkrankungen (Krebs), die nicht vollständig geheilt werden konnten.
- Klinisch manifeste chronische Infektionserkrankungen.
- Schwerwiegende zusätzliche Erkrankungen (z.B. schwere Lebererkrankungen), die ein lebensbedrohliches Risiko für den Erfolg der Transplantation darstellen.
Eine Aufnahme auf die Warteliste kann nicht erfolgen bei:
- Bösartigen Erkrankungen (Krebs), die nicht vollständig geheilt werden konnten
- Klinisch manifeste chronische Infektionserkrankungen
- Schwerwiegende zusätzliche Erkrankungen (z.B. schwere Lebererkrankungen), die ein lebensbedrohliches Risiko für den Erfolg der Transplantation darstellen.
Während der Wartezeit sollte an folgende Punkte gedacht werden:
- Regelmäßige Überprüfung der Indikation zur Transplantation im Rahmen von ambulanten Kontrolluntersuchungen (idealerweise alle 3 Monate).
- Sofortige Mitteilung des Patienten an das Transplantationszentrum, falls er seine Zustimmung zur Transplantation revidieren möchte.
- Sofortige Meldung beim Transplantationszentrum, falls ein temporärer (vorübergehender) Hinderungsgrund für die Transplantation vorliegt (z.B. Krankheit, familiäre Gründe oder eine nicht verschiebbare Reise).
- Der Patient sollte immer über seinen Status auf der Warteliste (HU für „High-Urgency“ (hochdringlich), T für „transplantabel“ bzw.NT für „derzeit nicht transplantabel“) informiert sein.
- Ein Patient, der als transplantabel auf der Warteliste geführt wird, muss vom Zeitpunkt seiner Meldung bei Eurotransplant immer, Tag und Nacht, telefonisch über Mobilfunk oder Festnetz erreichbar sein. Dies kann entscheidend für eine Transplantation sein. Ein nicht erreichbarer Patient verpasst womöglich die Chance auf eine Transplantation und damit auf ein „zweites Leben“. Aus diesem Grund ist es auch außerordentlich wichtig, dass der Patient jede Änderung seiner Telefonnummern sofort dem Transplantationszentrum mitteilt.
Vor Aufnahme auf die Warteliste ist es wichtig, zu klären, ob der Patient aus medizinischer Sicht (abgesehen von seiner schweren Herzerkrankung) für die Transplantation geeignet ist. Diese muss mit einem vertretbaren Risiko durchgeführt werden können.
Neben der eingehenden Untersuchung des Herz- und Kreislaufsystems wird die Funktion der Lungen getestet, und der gesamte körperliche Zustand analysiert. Umfangreiche Untersuchungen des Blutes dienen zum Ausschluss latenter Tumorerkrankungen und chronischer Infektionen. Im Rahmen der Untersuchung des Herz-Kreislauf-Systems wird auch eine Rechtsherzkatheter-Untersuchung durchgeführt, um die Druckverhältnisse im Lungenkreislauf zu überprüfen.
Auch psychiatrische und psychosomatische Erkrankungen werden untersucht, beurteilt und gegebenenfalls behandelt. Sind alle Untersuchungen abgeschlossen, werden die Ergebnisse zusammengestellt und dem Transplantationszentrum übergeben. Dort entscheidet ein interdisziplinäres Gremium aus u.a. Kardiologen und Herzchirurgen, ob der Patient – falls dies sein Wunsch ist - auf die Warteliste aufgenommen werden kann und soll. Ebenso werden Narkoseärzte (Anästhesisten) hinzugezogen, um die Operabilität des Patienten aus anästhesiologischer Sicht zu beurteilen.
Während der Wartezeit müssen regelmäßig, etwa alle 3 Monate, Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden. Zusätzlich sollte alle 6–12 Monate eine Rechtsherz-Katheteruntersuchung durchgeführt werden. Die Ergebnisse werden schriftlich an das Transplantationszentrum weitergeleitet. Sollte sich aus diesen Untersuchungen eine Veränderung des Status des Patienten ergeben (z. B. wegen einer Infektion kurzfristig nicht transplantabel oder wegen einer erheblichen Verbesserung des Zustandes eine Streichung von der Liste), wird dies zwischen den Spezialisten des Transplantationszentrums und dem Patienten selbstverständlich ausführlich besprochen.
Patienten sollten auch während der Wartezeit einen Beitrag zum Erfolg der zukünftigen Transplantation leisten: Der Verzicht auf Alkohol und Nikotin verhindert das weitere Fortschreiten von Lungen-, Gefäß-, Herz- und Leberschäden. Das Vermeiden von größeren Menschenansammlungen vermindert die Gefahr grippaler Infekte - vor allem im Winter.
Trotzdem sollten vorübergehende Erkrankungen, wie z. B. ein fieberhafter Infekt oder eine Bronchitis, Magengeschwür oder eine Verletzung durch einen Unfall unverzüglich dem Transplantationszentrum gemeldet werden. Das Transplantationszentrum kann dann die Schwere dieser Erkrankung bewerten und den Patienten gegebenenfalls als nicht transplantabel melden. Während dieser NT-Zeit erhält der Patient keine Organangebote.