Patientenportal
Viele Tumortherapien können heute ambulant stattfinden. Um den Patientinnen und Patienten die Therapie in einem ruhigen Setting mit hochqualifizierter Betreuung anbieten zu können, haben wir das immunonkologische Infusionszentrum eröffnet. Seit dem 9. Juni 2021 haben Patientinnen und Patienten hier Zugang zu den modernen Tumortherapien.
Auch für das Comprehensive Cancer Center (CCC) ist das Hautkrebszentrum ein Gewinn. Insbesondere durch die große Erfahrung der Dermatologen im Nebenwirkungsmanagement profitieren alle Patientinnen und Patienten mit Immuntherapien durch die Vernetzung im CCC.
Einen besonderen Stellenwert hat die persönliche und zugewandte Betreuung unserer Patientinnen und Patienten. Eine begleitende psychoonkologische Beratung wird angeboten. Gemeinsam mit Ihnen als Betroffene, Ihren Angehörigen, mitbehandelnden Ärzten und Therapeuten gestalten wir in einem vertrauensvollen Dialog die bestmögliche Versorgung. Ziel ist eine wirksame Tumorbehandlung mit besonderem Augenmerk auf die Lebensqualität und die persönlichen Lebensumstände sowie die Betreuung in einer schweren Situation.
Viele Patientinnen und Patienten profitieren von der Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren. Manche allerdings sprechen nicht an, zeigen also eine Resistenz gegenüber der Therapie. Aus Untersuchungen weiß man, dass das Immunsystem, das Tumor Mikromilieu, das Darmmikrobiom und die Mutationslast im Tumor hierfür wichtige Faktoren sind. Therapeutika wie Dacarbazin verursachen Mutationen und können hierdurch die Mutationslast erhöhen. Es verändert auch das Tumormikromilieu, moduliert das Immunsystem und das Darmmikrobiom. Wir behandeln Patientinnen und Patienten, die zunächst nicht auf eine Immuntherapie angesprochen haben. Im Rahmen der PROMIT Studie erhalten Patientinnen und Patienten mit metastasiertem Melanom und primärem Nichtansprechen auf eine Therapie mit Immuncheckpoint-Inhibitoren zwei Zyklen einer Chemotherapie sowie nachfolgend eine erneute Therapie mit Checkpointinhibitoren. Diese soll dann wieder wirksam gemacht werden.
Zusätzlich werden Tumorbiopsien, Blut- und Stuhlproben von Patientinnen und Patienten untersucht und der Einfluss der Therapie auf den Tumor und das Immunsystem analysiert.
Viele Erkrankungen des Menschen haben einen Bezug zum menschlichen Abwehrsystem. Eine Immunantwort kann einer Erkrankung auf der einen Seite entgegenwirken, zum Beispiel bei Infektionen und Krebs. Andererseits können Erkrankungen durch die Immunantwort ausgelöst werden, zum Beispiel bei Autoimmunerkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis oder entzündlichen Darmerkrankungen. Die Regulation der Immunantwort entscheidet somit darüber, ob das Immunsystem heilt, schädigt, oder ob es beides gleichzeitig tut.
Diese Balance zwischen gewünschter und unerwünschter Abwehrreaktion möchten wir bei Tumorpatientinnen und -patienten unter Immuntherapie weiter untersuchen und im Rahmen unseres Forschungsprojekts MelAutim mit der von Patientinnen und Patienten mit Autoimmunerkrankungen vergleichen, um die Faktoren zu verstehen, die an der Entstehung von autoimmunen Nebenwirkungen oder der Verschlimmerung bereits bestehender Autoimmunerkrankungen beteiligt sind, und um in Zukunft Patientinnen und Patienten besser behandeln zu können.
Neben einer optimalen onkologischen Versorgung ist die Krebsforschung ein wesentlicher Schwerpunkt unseres Hauttumorzentrums. Durch wissenschaftliche Untersuchungen an Blut- und Stuhlproben von Patientinnen und Patienten mit Haut- oder Aderhautmelanom möchten wir die Entstehung und Entwicklung dieser Erkrankungen besser verstehen und durch neue Erkenntnisse zur Weiterentwicklung und Optimierung aktueller Diagnostik- und Therapieansätze beitragen.
Zu diesem Zweck untersuchen wir im Rahmen des internationalen Forschungsprojektes „Oncobiome“ Stuhl- und Blutproben von Melanompatientinnen und -patienten, die eine Immuntherapie erhalten. Durch diese Untersuchungen sollen gut charakterisierte Mikrobiom-basierte Diagnostika und Therapeutika entwickelt werden. Diese könnten in der Prävention und Therapie von Krebs eine entscheidende Rolle spielen. Als Patientin oder Patient haben Sie die Möglichkeit, uns in dieser Hinsicht zu unterstützen und somit aktiv zur Forschung im Bereich von Tumorerkrankungen beizutragen.
SERIO ist ein Online-Register für Nebenwirkungen von Immuntherapien, das in Zusammenarbeit mit dem Paul-Ehrlich-Institut betrieben wird. Ziel ist insbesondere die Erfassung schwerer und seltener Nebenwirkungen sowie von Nebenwirkungen in speziellen Patientengruppen (z. B. Patientinnen und Patienten mit Autoimmunerkrankungen oder mit einem Organtransplantat) und deren Behandlung. Wir führen ebenfalls Untersuchungen zu Langzeitfolgen von Immuntherapien durch.
Hautkrebszentrum am CCC München LMU
80337 München