Unsere Hände sind echte Alleskönner und vollbringen im Alltag unbemerkt zahlreiche Wunder. Doch wenn die Hände schmerzen, kribbeln oder taub werden, kann unser Alltag stark beeinträchtigt sein. Ursache für diese Missempfindungen sind oftmals eingeengte oder eingeklemmte Nerven – man nennt dies „Nervenkompressionssyndrom“.
Die Bewegung und das Gefühl in unseren Händen werden von drei Nerven vermittelt: dem Speichennerv (Nervus radialis), dem Mittelnerv (Nervus medianus) und dem Ellennerv (Nervus ulnaris). Da sich diese Nerven jedoch in Hand und Unterarm einen engen Raum mit Muskeln, Sehnen und Knochen teilen, ist die Gefahr von Einengung der Nerven groß. Wird ein Nerv durch zusätzlichen Druck bedrängt oder beschädigt, entstehen sogenannte Kompressionssyndrome. Wird der Nerv durch eine Engstelle gestört, können Funktionen der Hand wie Tasten, Fühlen und Greifen schwierig werden. Missempfindungen, Kribbeln und Taubheitsgefühle sind üblich, ebenso Lähmungserscheinungen und dauerhafte Nervenschäden.
Eine umfassende Therapie zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit und Muskelkraft der Hand wiederherzustellen. Zunächst werden konservative Therapiemethoden erprobt. Sollten sie nicht den gewünschten Erfolg erzielen, kann ein chirurgischer Eingriff notwendig werden.
Die gute Nachricht: In jedem dieser Fälle kann Ihnen ein ausgebildeter Handchirurg helfen. Bitte denken Sie daran: Je früher Sie sich bei Beschwerden an einen Spezialisten wenden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit der kompletten Genesung und des vollständigen Funktionserhalts der Hand.
Wann ein chirurgischer Eingriff angezeigt ist, kann nur ein Handchirurg zuverlässig entscheiden. „Bei Nervenkompressionen gilt es, den richtigen Zeitpunkt für eine Operation zu erkennen“, sagt Dr. med Elisabeth Haas-Lützenberger, Oberärztin der Abteilung für Handchirurgie, Plastische Chirurgie und Ästhetische Chirurgie am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität in München. „Die rechtzeitige Beratung durch einen Handchirurgen als Spezialisten kann wichtig sein, um sich möglichst viele Behandlungsoptionen zu erhalten. Auch darüber möchten wir am Tag der Hand informieren.“