Hintere Harnröhrenklappen
Bei hinteren Harnrohrenklappen handelt es sich um eine seltene, früh embryologisch wirksame Enge in der Harnröhre (subvesikale Obstruktion) aufgrund einer Fehlentwicklung des Sinus urogenitalis des Knaben. Dabei spannt sich ein Segel innerhalb der Harnröhre so auf, dass eine Miktion falls überhaupt nur gegen einen enormen Widerstand möglich ist. Dabei entwickeln die Patienten einen beidseitigen VUR. Eine möglichst frühe Entlastung der Blase durch die Bauchdecke mit einem sogenannten suprapubischen Blasenkatheter und eine spätere endoskopische Klappenresektion gewährleisten dann den Harnabfluss. Trotz verbesserter Therapieoptionen bleibt die Prognose durch die begleitenden Blasenfunktionsstörungen und vor allem die Nierenschädigung (primär dysplastisch oder sekundär) sehr ernst. 70% der Patienten entwickeln im Langzeitverlauf eine kompensierte oder sogar terminale Niereninsuffizienz.