Meningomyelozele, Enzephalozele
Die Myelomeningo- und Enzephalozelen zählen zu den sogenannten dysraphische Störungen. Dabei wird der Kanal, in dem das Rückenmark verläuft, bzw. der Schädelknochen in der Embryonalperiode nicht vollständig verschlossen. Dadurch liegen in dem betroffenen Areal die Nerven 'frei'; abhängig von der Höhe der Läsion kommt es zu Nerven- und Muskellähmungen. Aufgrund der Nervenschädigung liegen bei diesen Patienten häufig Probleme im Bereich der Blasen- und Mastdarmentleerung sowie begleitende urologische Probleme vor. Viele Patienten benötigen zusätzlich eine Therapie des oftmals begleitenden Hydrozephalus. Auch orthopädische Probleme treten in den meisten Fällen auf. Aufgrund langjähriger Erfahrung betreuen wir Patienten mit dysraphischen Störungen in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Disziplinen wie Kinderurologen, Kinderorthopäden, päd. Neurochirurgen sowie den Neuropädiatern der LMU.
Aufgrund der Komplexität der Erkrankung findet am LMU-Klinikum unter Leitung der Neuropädiatrie (PPD Dr. K. Vill) in regelmäßigen Abständen das „Dysraphie-Board“ statt, in welchem Patienten mit dysraphischen Störungen interdisziplinär besprochen und weitere Therapieschritte geplant werden.