Nekrotisierende Enterokolitis (NEC)
Bei der NEC handelt es sich um eine Erkrankung, die fast ausschließlich (extreme) Frühgeborene betrifft. Sie ist eine Erkrankung des Darmes, die durch die Unreife des Immunsystems, eine gestörte Barrierefunktion der Darmwand, die (zu frühe) Besiedlung des Darmes mit der Darmflora, Kreislaufbesonderheiten und einem Stress durch die Frühgeburtlichkeit bedingt ist. Dabei kommt es zu einer Perforation und Durchwanderung der Darmwand, mit konsekutivem Austritt von Stuhl in die Bauchhöhle. Eine Bauchfellentzündung (Pertonitis) ist die Folge. Therapeutisch steht nun zunächst eine rasche Diagnosestellung mit Laboruntersuchungen, Ultraschall und Röntgen im Vordergrund. Die Nahrungsaufnahme wird gestoppt und eine antibiotische Therapie begonnen. Sind Zeichen einer Perforation nachweisbar, wird über einen Bauchschnitt (Laparotomie) der Darm inspiziert und die Perforationsstelle sowie ggf. abgestorbener Darm entfernt und ein künstlicher Darmausgang (Anus praeter)angelegt. Wenn das Kind sich dann im Verlauf stabilisiert und ein Gewicht von ca. 2 kg erreicht hat, wird die Rückverlagerung des Anus praeters geplant. Dazu wird eine Röntgenkontrastaufnahme des Darmes angefertigt, um seine Durchgängigkeit zu prüfen.