vesiko-uretero-renaler Reflux (VUR)
Ein vesiko-uretero-renaler Reflux (VUR) ist das pathologische Zurückfließen von Urin aus der Harnblase hoch in das Nierenbecken. Häufig wird ein VUR durch eine Harnwegsinfektion bis hin zur Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) auffällig. Bei einer inadäquaten Behandlung kann der VUR im Verlauf gar zu einem Nierenfunktionsverlust führen. Die Diagnose und Klassifikation des Schweregrades erfolgt im Röntgen-MCU. Dabei wird die Harnblase mit Kontrastmittel gefüllt. In der Durchleuchtung kann dann ein Übertritt von Kontrastmittel in den Harnleiter bis hin zum Nierenbecken beobachtet werden. (Abb.).
Die Therapie erfolgt zunächst konservativ durch Gabe einer antibiotischen Dauerprophylaxe. Hierbei wird sich zu Nutze gemacht, dass sich ein Großteil der VURs im Laufe des ersten Lebensjahres "verwachsen". Bei einer Persistenz über das erste Lebensjahr hinaus erfolgt dann eine operative Korrektur. Dies ist dann endoskopisch oder offen chirurgisch möglich, abhängig vom VUR-Grad, dem Krankheitsverlauf sowie dem Alter des Kindes. Da ein VUR häufig mit einer Blasenentleerungsstörungen assoziiert ist, sollte diese parallel zu der des VUR behandelt werden.