MedVidi – Medizinische Lehrvideos für internationale Studierende an der LMU
Förderung:
Lehre@LMU (Qualitätspakt Lehre), Förderung von innovativen Lehrkonzepten
Projektlaufzeit:
01/2019 - 12/2020
Ansprechpartner:innen am Institut:
- Holger Lenz (Projektleitung, Ehemaliger)
- Thomas Bischoff (Projektleitung)
Projekt-/Kooperationspartner:
OFIF - Orientieruns- und Fachkommunikationskurse mit Interkulturellem Fokus
Zusammenfassung:
Laut Studienstatistik der LMU waren im Wintersemester 2018/19 5.548 Studierende im Studiengang Humanmedizin eingeschrieben. 22,17% dieser Studierendengruppe (N=1.230) hatten dabei keinen in Deutschland erworbenen Studienabschluss und wurden dementsprechend als Bildungsausländer gezählt.
Die Forschungslage zu internationalen Studierenden der Humanmedizin hat gezeigt, dass diese Zielgruppe oft besonders von zusätzlichen Unterstützungsangeboten akademischer und vor allem sprachlicher Ausprägung profitiert. Das Projekt MedVidi verfolgt das Ziel, die sprachlichen, kommunikativen und fachlichen Kompetenzen internationaler Studierender der Humanmedizin an der LMU zu fördern.
Um dieses Ziel zu erreichen, wird ein Repositiorium medizinischer Lehrvideos entwickelt, das internationalen Studierenden zusätzliche Impulse im Lernprozess sprachlicher und kommunikativer Besonderheiten in Kommunikationssituationen bietet. Fokus liegt dabei auf Kontexten, die im medizinischen Lern-, Prüfungs- und Arbeitsalltag regelmäßig vorkommen. Folgende Szenarien werden in den Videos abgebildet:
- Anamnesegespräch (Arzt-Patienten-Gespräch)
- Körperliche Untersuchung (Anweisungen)
- Aufklärungsgespräch vor einer OP
Zu jedem der oben genannten Szenarien werden 3-4 Versionen entwickelt, in denen häufig auftretende Kommunikationshürden behandelt werden (z.B. der Patient spricht Dialekt, der Patient kooperiert nicht, der Patient spricht kaum Deutsch, etc.)
Die Entwicklung der insgesamt 12-15 Videos wird in folgenden Schritten vollzogen:
- Unter Berücksichtigung der aktuellen Datenschutzverordnung und in Absprache mit der Ethikkommission des Klinikums der LMU werden echte Arzt-Patienten-Gespräche zu den oben genannten Szenarien per Audiogerät 'live' aufgezeichnet
- Die Gespräche werden transkribiert und anonymisiert
- Die transkribierten Gespräche werden von einer wissenschaftlichen Hilfskraft aus dem Bereich Deutsch als Fremdsprache hinsichtlich ihrer fach- und allgemeinsprachlichen Struktur wissenschaftlich analysiert.
- Die zusammengefassten Analyseergebnisse bilden die Grundlage für situationsspezifische 'Schablonen'
- Auf Grundlage der 'Schablonen' und unter Berücksichtigung kommunikativer und sprachlicher Defizite internationaler Studierender werden Skripte für Fallbeispiele verfasst
- Die Skriptentwicklung wird von einer medizinischen Hilfskraft betreut und fachlich geprüft
- Die Skripte werden unter Leitung von Herrn Thomas Bischoff verfilmt und veröffentlicht
Weiterführende Informationen/Unterstützung des Projekts:
Für die Aufnahme echter Arzt-Patienten-Gespräche sucht die Projektleitung dringend Ärzte in und um München. Falls Sie das Forschungsprojekt in dieser Hinsicht unterstützen möchten/können, kontaktieren Sie bitte Herrn Holger Lenz (089-4400-53295) oder Herrn Thomas Bischoff (089-4400-57206) oder wenden Sie sich per Email an ofif@med.uni-muenchen.de.
Kooperationspartner des Projekts:
- Klinik für Anästhesiologie (Klinikum der LMU)
- Poliklinik 4 (Klinikum der LMU)
- Medizinische Klinik und Poliklinik 3 (Klinikum der LMU)
- Urologische Klinik und Poliklinik (Klinikum der LMU)