NMOSD/MOGAD
Einer der Schwerpunkte unseres Institutes ist die Beratung und Betreuung von PatientInnen mit Neuromyelitis-optica-Spektrum- Erkrankungen (NMOSD) und MOG-Antikörper assoziierten Erkrankungen (MOGAD). Bei NMOSD und MOGAD handelt es sich um seltene entzündliche Autoimmunerkrankungen des zentralen Nervensystems, welche häufig den Sehnerven und das Rückenmark betreffen und die unter anderem zu Sehstörungen, Lähmungserscheinungen, Sensibilitätsstörungen, bestimmten Schmerzsyndromen oder auch Blasenentleerungsstörungen führen können. Meist lassen sich für die Erkrankung spezifische Autoantikörper im Blut der PatientInnen nachweisen.
Wir sind Teil der Neuromyelitis optica Studiengruppe (NEMOS) deren Ziel es ist, durch Aufklärung, Forschung und Therapie die bestmögliche Versorgung von Patienten mit diesen seltenen Erkrankungen zu gewährleisten. Zudem forschen wir an unserem Institut intensiv zu den Mechanismen dieser Erkrankungen, um ein besseres Verständnis der Krankheitsprozesse zu erlangen und damit in Zukunft verbesserte Therapiemöglichkeiten zu schaffen.
NMOSD bezeichnet eine Gruppe seltener entzündlicher Autoimmunerkrankungen, bei denen insbesondere Nervenzellen des Sehnerven und des Rückenmarkes geschädigt werden, jedoch können auch andere Hirnregionen betroffen sein, wie bspw. der Hirnstamm. Häufig sind Autoantikörper gegen Aquaporin-4 nachweisbar, die Diagnose einer NMOSD kann in speziellen Fällen aber auch ohne Antikörpernachweis gestellt werden. MOGAD ist eine der NMOSD oft ähnliche Erkrankung, bei der neben Sehnerv und Rückenmark auch verschiedene Regionen im Gehirn betroffen sein können. Es lassen sich Autoantikörper gegen das Myelin-Oligodendrozyten-Glykoprotein (MOG-IgG) im Blut finden. Beide Erkrankungen können vom Kindesalter bis in das hohe Erwachsenenalter auftreten
Neben einem ausführlichen Patientengespräch sowie einer klinischen Untersuchung ist zur Diagnosefindung vor allem die bildgebende Diagnostik des Gehirns und Rückenmarks sowie des Sehnervs mittels MRT und eine Untersuchung von Blut und Nervenwasser entscheidend. Das Blut wird auf das Vorhandensein von Autoantikörpern gegen Aquaporin-4 und gegen das Myelin-Oligodendrozyten-Glykoprotein untersucht. Es ist wichtig beide Erkrankungen von einer Multiplen Sklerose abzugrenzen, da unterschiedliche Behandlungsstrategien verfolgt werden. Es existieren klar definierte und regelmäßig aktualisierte Diagnosekriterien für die NMOSD und Empfehlungen für die MOGAD.
Neben einer möglichst genauen Diagnosestellung bzw. -überprüfung beraten wir zu möglichst individuell abgestimmten krankheitsspezifischen Therapieoptionen (Immuntherapie) sowie zu allen Aspekten der symptomorientierten Therapie wie z.B. Schmerztherapie oder Therapie einer möglichen Spastik.