Myasthene Syndrome
Myasthene Syndrome beschreibt eine Gruppe von Erkrankungen, bei denen die Signalübertragung zwischen Nerven und Muskel beeinträchtigt ist. Zugrundliegend sind häufig sogenannte Autoantikörper, also Antikörper, die vom eigenen Körper produziert werden, die an Strukturen am Nerven oder am Muskel binden. Je nach Typ und Ausprägung der Erkrankung können dadurch Muskelschwächen an den Augen (bspw. Hängen der Augenlider oder Doppelbildersehen) oder der Arm-, Bein- und Rumpfmuskulatur entstehen.
Die Gruppe der myasthenen Syndromen umfasst mehrere Erkrankungen, die in den meisten Fällen durch das Auftreten spezifischer Anikörper im Blut chrakterisiert sind. Hierzu zählen vor allem die Myasthenia gravis und das Lambert-Eaton-Syndrom.
Grundlegend für die Diagnose myasthener Syndrome sind neben der Erfassung der Krankheitsgeschichte zusätzliche Blut- und elektrophysiologische Untersuchungen. Hierbei werden durch eine einfache Blutentnahme Antikörper nachgewiesen, die auf die jeweilige Erkrankung hindeuten. Zusätzlich können mittels Elektroden verschiedene Nerven am Körper elektrisch stimuliert werden und die daraus entstehenden Muskelzuckungen gemessen werden. Bei verschiedenen myasthenen Syndromen ist auf diese Weise die Muskelschwäche unter standardisierten Bedingungen darstellbar.
Neben der möglichst präzisen Diagnosestellung oder -überprüfung beraten wir gerne nach aktuellen Standards und individuellen Anforderungen über Therapieoptionen. In der Regel setzt sich die Behandlung aus einer symptomatischen Therapie und einer immunsuppressiven Therapie zusammen. In einigen Fällen kann auch ein operativer Eingriff zur Entfernung der Thymusdrüse eine Symptomverbesserung erzielen. Im Rahmen einer Visite in unserer neuroimmunologischen Ambulanz prüfen wir u. a., ob diese Therapiemöglichkeit bei Ihnen sinnvoll ist.