Dr. rer. biol. hum. Delphina Gomes
Promotion: Was? – Wie? – Wann? – Wo?
Ich begann meine Promotion zum Dr. rer. biol. hum. an der Medizinischen Fakultät der LMU München zum Thema „Long-term weight development in offspring exposed to obesity in pregnancy“, im November 2015 und legte meine Prüfung im Juli 2023 ab. Meine Forschungsarbeit basierte auf der PEACHES-Kohortenstudie. Wir fanden heraus, dass eine Dysglyämie im späten Schwangerschaftsverlauf, auch ohne Gestationsdiabetes, zu einem höheren BMI bei Nachkommen im Alter von 2–4 Jahren beiträgt. Darüber hinaus identifizierten wir eine Hochrisikogruppe von Kindern, die einer gestationalen Überernährung ausgesetzt waren. Wir entwickelten und validierten auch eine Reihe von predictive Modellen zur Identifizierung von Hochrisikokindern für frühzeitige Interventionen. Eine frühzeitige Identifizierung und gezielte Prävention während der Schwangerschaft und Säuglingszeit kann die Übertragung von Fettleibigkeit verringern.
Weiterbildungen
- Young ESPGHAN Nachmittag-Workshop: Decoding Research Systematic Reviews, Meta-Analysis and Peer Review Essentials, European Society for Paediatric Gastroenterology Hepatology and Nutrition (ESPGHAN), Helsinki, Finnland, Mai 2025
- Studienkoordination, Universitätsklinikum Heidelberg, Baden-Württembergische Bank Stuttgart, April 2025
- Medizindidaktischer Kurs, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, Klinikum der Universität München, März 2025
Interesse an der Wissenschaft
Mein Interesse an der Wissenschaft begann, als ich in Indien lebte und die harten Realitäten des Slumlebens miterlebte. Ich sah Mütter und Kinder, die an Krankheiten und Mangelernährung litten, was mich tief berührte. Diese Erfahrung weckte den Wunsch, die Ursachen dieser Gesundheitsprobleme zu verstehen. Für meine Masterarbeit 2011/2012 nahm ich die Initiative, eine eigene Studie zu planen und selbst zu finanzieren. Ich habe die Gesundheit und das Wohlbefinden von hinduistischen und muslimischen Kindern unter 5 Jahren verglichen. Danach habe ich nie aufgehört. Meine Leidenschaft für Wissenschaft und die Verbesserung der öffentlichen Gesundheit wuchs nur weiter, was mich dazu motivierte, weiterhin nach Wegen zu suchen, einen positiven Einfluss auszuüben.
Warum habilitieren?
Im Verlauf meiner akademischen Laufbahn war ich sowohl von schlechten als auch von guten Lehrern umgeben. Von den schlechten Lehrern habe ich gelernt, was ich vermeiden sollte – wie man Ideen nicht kommuniziert oder mit Studierenden nicht interagiert. Von den guten Lehrern habe ich wertvolle Lektionen darüber gelernt, wie man effektiv unterrichtet, inspiriert und Wissen weitergibt. Diese Erfahrungen haben mich motiviert, meine Habilitation anzustreben, bei der ich auf den erlernten Lektionen aufbauen kann und der akademischen Gemeinschaft als besserer Lehrer und Mentor etwas zurückgeben möchte.
Wie hast du dein Habilitationsthema gefunden?
Ich interessiere mich sehr für die Konzepte von DOHAD („Developmental Origins of Health and Disease“) und die frühe Identifizierung von Hochrisikopersonen. Die Vorstellung, dass frühe Lebensbedingungen langfristige gesundheitliche Auswirkungen haben können, spricht mich besonders an, vor allem im Hinblick auf die Bekämpfung von Kindheitsfettleibigkeit und anderen vermeidbaren Erkrankungen. Durch Beweise und Forschungen aus anderen Ländern sowie eingehende Diskussionen konnten wir unsere aktuellen Forschungsthemen identifizieren. Dieser Ansatz hat es uns ermöglicht, die entscheidende Entwicklungsphase zu untersuchen, in der Interventionen am meisten bewirken können, mit dem Ziel, die Gesundheitsauswirkungen über Generationen hinweg zu verbessern.
Wie ist es, zu forschen und Doktoranden zu betreuen??
Forschung zu betreiben ist eine kontinuierliche Entdeckungsreise, die sowohl Herausforderungen als auch Momente der Begeisterung mit sich bringt, wenn interessante und neue Erkenntnisse auftauchen. Doktoranden und Doktorandinnen zu betreuen ist unglaublich erfüllend, da ich sie durch ihre eigene Forschung führe und gleichzeitig von ihnen lerne. Es ist eine bereichernde Erfahrung zu sehen, wie sie als Forscher und Forscherinnen wachsen und zur Fachwelt beitragen.
Familie und Wissenschaft – Ein Balanceakt?
Ich lebe in München mit meinem Mann und zwei kleinen Kindern. Ich versuche, Arbeit und Familienleben in Einklang zu bringen und sicherzustellen, dass ich meine Ziele pünktlich erreiche. Wir lieben es, sportliche Aktivitäten zu unternehmen und jedes Jahr in warme Küstenregionen zu reisen.
Wie ist die bisherige Unterstützung innerhalb der Abteilung?
Ich bin sehr glücklich in der Abteilung. Prof. Haas ist ein hervorragender Mentor, der sowohl meine Ideen unterstützt als auch konstruktive Kritik gibt, wenn nötig. Er ist auch offen für Kooperationen, was für mein Wachstum sehr wertvoll ist. Darüber hinaus unterstützt er mich dabei, meine Deutschkenntnisse zu verbessern. Die Abteilung bietet mehrere Forschungsthemen, die mir die Freiheit geben, meine eigenen Lehrpläne und Forschungsprojekte zu erstellen, was es mir erleichtert, mit meiner Habilitation voranzukommen. Das Team ist energiegeladen und macht Spaß, wodurch eine kollaborative Atmosphäre entsteht, die die Teamarbeit sehr effizient gestaltet. Insgesamt fühle ich mich in dieser Umgebung gestärkt und bin dankbar für die Möglichkeiten, die sie bietet.
Weitere Forschungsthemen
Wir untersuchen derzeit die longitudinale Entwicklung der kardiometabolischen Gesundheit von europäischen Kindern. Unser Ziel ist es, ein klinisch relevantes System zur frühen Identifikation von Hochrisikopersonen für kardiometabolische Ergebnisse zu entwickeln, mit dem Ziel, Frühinterventionen und Präventionsstrategien zu verbessern, um langfristige gesundheitliche Ergebnisse dieser Bevölkerung zu fördern.
Blick in die Zukunft
Nach der Habilitation plane ich, einen Weg zu ebnen, um meine eigene Forschungsgruppe im Bereich der kardiometabolischen Gesundheit bei Kindern aufzubauen. Ich möchte verschiedene Themen in diesem Bereich weiter untersuchen, unser Verständnis vertiefen und wirksame Interventionen schaffen, um die Gesundheitsauswirkungen der kommenden Generationen zu verbessern.

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