ExtraCorporale MembranOxygenierung (ECMO)
Bei der ExtraCorporale MembranOxygenierung (ECMO) handelt sich um eine Art Herz-Lungen-Maschine, mit der Patienten für einen gewissen Zeitraum (in der Regel 1-3 Wochen) behandelt werden, wenn die Herz- bzw. Lungenfunktion des Kindes stark beeinträchtigt ist.
Im Folgenden möchten wir Ihnen die ECMO-Therapie ein wenig erläutern. Detaillierte Fragen beantworten wir Ihnen jederzeit gerne im persönlichen Gespräch.
Wer wird mit ECMO behandelt?
Generell kann man sagen, dass Kinder mit einem ausgeprägten Herz-Lungenversagen, denen durch medikamentöse Unterstützung und reguläre Beatmung nicht ausreichend geholfen werden kann, eine Unterstützung mit ECMO brauchen.
Herzkranke Kinder, deren eigene Herzleistung sich nach einer Operation noch nicht genügend erholt hat, benötigen manchmal für einige Tage Unterstützung ihrer Herzleistung mittels ECMO (veno-arteriell). Während dieser Zeit kann sich das eigene Herz erholen. Außerdem ergibt sich ein Zeitgewinn, in dem die Spezialisten im Team weitere Schritte planen können.
Bei lungenkranken Kinder (z.B. mit Lungenentzündung oder schwerer allgemeiner Infektion), deren Herzfunktion nicht sehr beeinträchtig ist, kann mittels ECMO auch lediglich die Lungenfunktion (Sauerstoffanreicherung und CO2-Eliminierung) ersetzt werden. In diesem Fall wird einen veno-venöse Kanülierung gewählt. Hierbei wird die eigene Lunge „ruhiggestellt“ und kann sich ohne weitere Schädigung durch eine Beatmung erholen, bis sie die Funktion wieder übernehmen kann.
Wie wird ECMO durchgeführt?
Über eine Kanüle in einer großen Vene wird Blut aus dem Körper in eine Pumpe und einen Oxygenator geleitet, um nach Sauerstoffanreicherung dem Körper über eine 2. Kanüle wieder zugeführt zu werden. Diese 2. Kanüle befindet sich entweder ebenfalls in einer großen Vene (veno-venös) oder in einer großen Arterie (veno-arteriell).
Es gibt 2 Zugangswege für die Kanülierung: entweder „peripher“ über die Halsgefäße oder „zentral“ nach Eröffnung des Brustkorbs (dies trifft i.d.R. nur für die am Herzen operierten Kinder zu).
Ihr Kind befindet sich während der ECMO-Therapie auf unserer Intensivstation in einem Einzelzimmer. Es bekommt Medikamente, dass es schläft und keine Schmerzen hat. Größere Kinder können sogar wach sein, sie müssen nur ruhig liegen, damit die Kanülen in der richtigen Position bleiben.
Für alle Fragen zur ECMO-Therapie stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.
ECMO ist ein invasives und hochtechnisches Verfahren, das nur bei schwerstkranken Kindern angewandt wird.
Sobald sich Blut außerhalb des Körpers befindet, hat es die Tendenz zu gerinnen. Daher müssen dem Blut eines an ECMO befindlichen Patienten gerinnungshemmende Mittel zugesetzt werden. Hierbei ist eine sorgfältige Einstellung der Gerinnung nötig, dass es zum einen nicht blutet und sich zum anderen keine Gerinnsel bilden, die in den Körper, vor allem ins Gehirn, gespült werden könnten.
Der Patient wird während einer ECMO Therapie kontinuierlich überwacht, damit sich keine Infektion im Körper ausbreitet, da die großen Kanülen Eintrittspforten für Viren und Bakterien sind.
Da es sich bei ECMO um ein Verfahren mit komplexem technischen Equipment handelt, kann es theoretisch auch zum Versagen eines der Geräte kommen. Hierfür sind Alarmsysteme zur exakten Überwachung in den ECMO-Kreislauf eingebaut. Das Spezialistenteam steht bei Komplikationen rund um die Uhr zur Verfügung.
Das ECMO-Team besteht aus einem hochspezialisierten Team aus Ärzten (Kinderkardiologen, Kinderherzchirurgen, Intensivärzte), Pflegenden und Kardiotechnikern, die sich genau mit dem ECMO-System sowie mit der Erkrankung des Kindes auskennen und in regelmäßigen Abständen geschult werden.
Das ist davon abhängig, wie schnell sich die Herz- bzw. Lungenfunktion des Kindes erholt, in der Regel dauert sie ca. 1-3 Wochen. Danach wird der Patient noch eine gewisse Zeit weiter beatmet werden. Eine Rückverlegung ins Heimatkrankenhaus wird je nach Gegebenheiten veranlasst.
Sie können Ihr Kind jederzeit tagsüber (außer während der Visiten- und Übergabezeiten) besuchen.