Persistierender Ductus arteriosus (PDA)
Was ist ein PDA?
Der Ductus Arteriosus ist ein kleines Gefäß, welches bei dem Fetus (ungeborenes Baby) die Pulmonalarterie (Lungenschlagader) mit der Aorta (Körperhauptschlagader) verbindet. Dieses Gefäß ist normal und kommt bei jedem vor. Normalerweise verschließt sich diese Verbindung in den ersten Lebensstunden. Bleibt diese Verbindung auch nach der Geburt bestehen und verschließt sich nicht, spricht man von einem persistierenden (bestehen gebliebenen) Ductus Arteriosus.
Wie häufig ist ein PDA?
Der PDA zählt zu den einfachen Herzfehlern und kommt als Einzel-Herzfehler mit einer Häufigkeit von ca. 4% vor. Ein Ductus Arteriosus besteht häufig bei Frühgeborenen und Menschen, welche in großer Höhe leben. Zusätzlich ist ein PDA eine Begleitfehlbildung bei vielen anderen Herzfehlern.
Bedeutsam ist wiederum eine Einteilung nach der Menge des Blutflusses und wie man einen PDA diagnostizieren kann:
- ein silenter - stiller PDA macht kein Herzgeräusch, ist klein und es fließt fast kein Blut
- ein kleiner PDA macht ein Herzgeräusch aber es fließt immer noch sehr wenig Blut
- bei einem mittelgroßen PDA fließt eine bedeutsame Menge Blut, die gut vom Körper toleriert wird
- bei einem großen PDA fließt viel Blut in die Lunge (s.u.) die Beschwerden macht
Über den PDA fließt Blut aus dem Gebiet mit dem höheren Blutdruck (Körperschlagader, Aorta) in das Gebiet mit dem niedrigeren Blutdruck (Lungenschlagader, A. Pulmonalis). Je nach Blutmenge kann dies zu einer Belastung der Lunge und/oder des Herzen führen.
Je nach der Blutmenge, die durch die Lunge und zurück zum linken Herzen fließt haben die Patienten Zeichen einer Lungenbelastung (Infektanfälligkeit, Husten, Lungenentzündung, Kurzlustigkeit und Schnellatmigkeit) oder Herz-Belastung (schnelle Herzfrequenz, großes Herz, Herzschwäche), welches dann zu vermehrtem schwitzen, Gedeihstörung, Trinkschwäche und mangelnder Gewichtszunahme führen kann. Neu- und Frühgeborene müssen oft wegen eines großen PDA beatmet werden, weil die Lunge zu belastet ist.
Kleinere PDA’s können sich im ersten Lebensjahr spontan verschließen. Bei Frühgeborenen besteht die Möglichkeit den Verschluss des Ductus Arteriosus mit Hilfe einer medikamentösen Therapie (Prostaglandinsynthesehemmern) zu unterstützen. Geschieht dies nicht, oder besteht ein größerer PDA, wird dieser operativ verschlossen. Hierbei wird der Ductus Arteriosus unterbunden oder mit einem sogenannten Clip verschlossen.
Bei vielen Säuglingen und fast allen größeren Kindern oder Erwachsenen besteht die Möglichkeit den PDA im Herzkatheterlabor zu verschließen. Da die Anatomie des Ductus Arteriosus sehr variabel ist kommen unterschiedliche Systeme zum Verschluss zum Einsatz.
Kinder mit kleinen PDAs sind unbeeinträchtigt, mittelgroße und größere PDAs müssen verschlossen werden. Nach dem Verschluss können die Patienten ein unbeeinträchtigtes Leben ohne Einschränkungen führen.