Ventrikelseptumdefekt (VSD)
Was ist ein VSD?
Ein VSD ist ein Loch in der Herzkammer Trenn- oder Scheidewand zwischen der rechten und linken Herzhauptkammer.
Wie häufig ist ein VSD?
Mit einem Anteil von ca. 50% ist der Ventrikelseptumdefekt der häufigste angeborene Herzfehler. Kleine und muskuläre VSDs machen ca 30% aus, alle anderen ca 20%. Bei etwa der Hälfte aller Kinder mit VSD liegen auch weitere Fehlbildungen vor.
Der VSD wird einerseits nach der Lokalisation - also wo genau er sich im Bereich der Kammerscheidewand befindet - eingeteilt (perimembranöser VSD, muskulärer VSD, apikaler VSD, subpulmonaer VSD, Inlet-VSD). Bedeutsam ist weiterhin die Größe des VSD, die auch die Beschwerden machen kann. Hier unterscheidet man kleine VSDs, mittelgroße VSDs und große VSDs.
Bei einem VSD besteht eine Öffnung zwischen den beiden Herzkammern (der linken und rechten Hauptkammer), welche unterschiedlich groß sein kann. Durch den erhöhten Druck auf der linken Seite des Herzens fließt über den VSD ein Teil des Blutes von der linken, in die rechte Herzkammer. Dies wird als Links-Rechts-Shunt bezeichnet. Bei einem kleinen VSD (meistens muskulär) ist die Menge Blut, die fließt unbedeutend, bei einem mittelgroßen VSD fließt viel Blut, aber der Druckunterschied zwischen der linken und rechten Herzkammer bleibt erhalten, bei einem großen VSD findet sich eine freie Verbindung zwischen den Herzkammern mit sehr viel Blutfluss.
Ein VSD muss nicht zu Symptomen führen. Je nachdem wieviel Blut durch den Links-Rechts-Shunt fließt, kann es aber auch zu einer zunehmenden Herzschwäche und Leistungsschwäche mit Kurzluftigkeit, Schnellatmigkeit, Trinkschwäche, Schwitzen, etc. und Lungengefäßhochdruck kommen. Häufig treten erste Symptome nach Abnahme des Lungenwiderstands im Alter von sechs bis acht Wochen auf.
Kleine und mittelgroße VSDs muss man in der Regel nicht behandeln. Bei Kindern mit großen VSDs kann man die Zeit bis zur notwendigen Operation mit Medikamenten überbrücken, welche die Herzbeanspruchung verringern und die Atemprobleme erleichtern.
Große VSDs werden in der Regel im Säuglingsalter mittels Operation verschlossen. Hierbei wird häufig ein Flicken verwendet, um den VSD zu verschließen. Kleine VSDs muss man nicht behandeln, kleine, insbesondere muskulär gelegene Defekte verschließen sich meist spontan im Verlauf. Bei mittelgroßen VSDs kann im Einzelfall auch ein Verschluss mittels Herzkatheteruntersuchung erfolgen (Intervention). Eine Operation kann auch erst im Vorschulalter notwendig werden.
Auch Patienten mit kleinen, unbehandelten VSDs führen ein normales, nicht beeinträchtigtes Leben und können alles machen. Nach dem Verschluss des VSDs mittels Operation oder Katheter Technik, sind die Patienten praktisch als herzgesund anzusehen.