Infektionserkrankungen
Eine Vielzahl infektiologischer Patienten wird auf den Stationen und in den Ambulanzen der Medizinischen Klinik und Poliklinik 2 behandelt. Einen besonderen Schwerpunkt bilden Patienten mit opportunistischen Infektionen unter immunsuppressiver Therapie nach Organtransplantation oder einer Infektion mit dem HI-Virus. Zudem wird eine hohe Expertise für die Therapie viraler Hepatitiden in den hepatologischen Ambulanzen der Klinik vorgehalten. Chronische Infektionen wie Echinokokkosen werden ambulant über spezialisierte Sprechstunden betreut.
Infektionen des Gastrointestinaltraktes (infektiöse Durchfallerkrankungen, Infektionen der Gallenwege, infektiöse Komplikationen schwerere Pankreatitiden u.a.) werden sowohl symptomatisch, bei bestehender Indikation antibiotisch und interventionell- endoskopisch therapiert.
Gemeinsam mit dem Antibiotic-Stewardship-Team werden im Falle komplexer Resistenzsituationen personalisierte anti-infektive Therapien initiiert.
Expertise am LMU Klinikum:
Zum Team der Medizinischen Klinik und Poliklinik 2 gehören derzeit drei Ärzte mit der Zusatzbezeichung Infektiologie (ÄK). Zudem besteht gemeinsam mit dem ABS- Team die Weiterbildungsbefugnis für die Zusatzbezeichnung Infektiologie.
Komplexe Fälle werden gemeinsam mit den Kolleginnen des ABS- Teams, der Abteilung für Infektiologie der Med. Klinik 4 und wenn sinnvoll der Medizinischen Klinik 3 betreut. Eine enge Zusammenarbeit besteht zudem mit der Bakteriologie und Virologie des Max-von-Pettenkofer- Institutes der LMU und mit dem dort angesiedelten Nationalen Referenzzentrum für Helicobacter pylori.
Häufige opportunistische Infektionen wie (atypische) Tuberkulosen, CMV- Infektionen, Pneumocystis jirovecii Pneumonien, Aspergillosen und Toxoplasmosen werden bedarfsweise stationär und im Verlauf ambulant behandelt.
In Abhängigkeit der individuellen Erfordernisse wird die Medikamentenapplikation über die Hochschulambulanz oder Pflegedienste in der Häuslichkeit organisiert.
Für chronisch erkrankte Patienten sowie Patienten mit erworbenen Immundefekten durch Chemotherapien oder nach Organtransplantationen werden in Zusammenarbeit mit dem Transplantationszentrum der LMU Überprüfungen des Impfstatus und ggf. erforderliche Ergänzungen und Auffrischungen vorgenommen. Vor Aufnahme auf die Warteliste für Organtransplantationen ist eine Überprüfung und ggf. Auffrischung des Impfstatus obligat.
Soweit klinisch erforderlich, erfolgt die stationäre Betreuung von Patienten mit gastrointestinalen Infektionen in Isolationszimmern der peripheren Stationen. Für rezidivierende Infektionen mit dem Bakterium Clostridioides difficile wird neben Antibiotika- und Antikörpertherapien ein fäkaler Mikrobiotatransfer als Therapieoption angeboten.
Ein besonderer Schwerpunkt der Klinik liegt gemeinsam mit dem Nationalen Referenzzentrum am Max-von-Pettenkofer-Institut in der Diagnostik und Therapie von Helicobacter pylori Infektionen. Hier wird das komplette Spektrum der Diagnostik inklusive phänotypischer Resistenztestungen angewendet und nicht- invasive Eradikationskontrollen durchgeführt. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF).