„Mit dem Projekt ergänzen wir die bestehenden Nachsorgestrukturen durch unser telepflegerisches und -medizinisches Angebot“, sagt Prof. Dr. Uli Fischer, Leiter der Stabsstelle Klinische Pflegeforschung und Qualitätsmanagement am LMU Klinikum, der das Projekt zusammen mit Prof. Dr. Andreas W. Flemmer, dem Leiter der Neonatologie am Haus, federführend betreut. „Unser Ziel ist es, einen ‚verlängerten Arm‘ der Unikliniken in den häuslichen Bereich zu schaffen.“ Zu den möglichen Patientinnen und Patienten zählen unter anderem Frühgeborene, die bis zum errechneten Geburtstermin in der Klinik versorgt wurden und organische Probleme haben, zum Beispiel mit Herz, Lunge oder Darm. Betreut werden können auch reif geborene Babys mit angeborenen Defekten an Speiseröhre, Zwerchfell oder Bauchwand, die gleich nach der Geburt operiert wurden.
„Im Fokus stehen insbesondere Familien, die bisher nicht von bestehenden Angeboten profitieren konnten, zum Beispiel wegen Sprach- oder Versorgungsbarrieren“, sagt PD Dr. Antje Tannen, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Klinische Pflegewissenschaft der Charité. „Besonders im ländlichen Raum fehlen spezialisierte Kinderkrankenpflegedienste, sodass viele Eltern nach der Entlassung aus der Klinik auf sich allein gestellt sind.“ Gleichzeitig gibt es unter den Frühgeborenen immer mehr Kinder, die auch nach der Entlassung eine intensivere Versorgung brauchen.