Transfusionsmedizin
Im Bereich Transfusionsmedizin arbeiten wir eng mit der an die Klink für Anaesthesiologie angebundenen, aber organisatorisch selbstständigen Abteilung für Transfusionsmedizin, Zelltherapeutika und Hämostaseologie (Leiter: Prof. Dr. Andreas Humpe) zusammen. Die Abteilung hat eine Spendeneinheit für Thrombozytenspende. Im Labor für Immungenetik und molekulare Diagnostik erfolgt eine hochspezialisierte Diagnostik von Gewebeeigenschaften (sog. HLA-System), die u.a. für Transplantationen eine wesentliche Basis darstellen. In der Gerinnungsambulanz/ Hämophiliezentrum erfolgt spezialisierte Diagnostik sowie Betreuung von Patienten mit angeborenen Gerinnungsstörungen.
Blutdepot
Für Operationen, die mit einem großen Blutverlust einhergehen, bietet das LMU Klinikum, geleitet von der Abteilung für Transfusionsmedizin, Zelltherapeutika und Hämostaseologie, ein großes immunhämatologisches Labor mit Blutdepot. Damit können wir eine durchgehende Versorgung rund um die Uhr mit Blutkonserven und Blutprodukten sicherstellen. Für Patient*innen mit speziellen Erkrankungen im Gerinnungssystem oder Besonderheiten in derem Blutgruppensystem (zB. sogenannte "irreguläre Antikörper") können wir eine spezialisierte Diagnostik anbieten.
Patient Blood Management (PBM)
Das Konzept des Patient Blood Management (PBM) umfasst alle Maßnahmen, um die Wahrscheinlichkeit einer Transfusion mit gespendeten Blutkonserven vor, während und nach einer Operation möglichst niedrig zu halten.
Vor einer Operation kann es sinnvoll sein, einen Eisenmangel als Ursache für eine Blutarmut zu behandeln, ein Absetzen von blutverdünnender Medikation in Betracht zu ziehen oder – in seltenen Fällen – eine Eigenblutspende einige Wochen vor einer Operation zu erwägen.
Während und nach der Operation wird angestrebt, die Menge der Blutentnahmen für die benötigen Laborbestimmungen zu reduzieren und die Blutgerinnung – falls erforderlich – durch spezifische, medikamentöse Maßnahmen zu unterstützen, um den Blutverlust auf ein Minimum zu verringern, das verlorene Blut – falls notwendig– aufzubereiten und dem Patienten zurückzugeben (sog. „Maschinelle Autotransfusion“/“Cellsaver“).
Des Weiteren führen wir spezifische, patientenseitig anwendbare Überwachungstechniken, die sog. Point-of-Care-Gerinnungsdiagnostik, durch. Diese ermöglichen es uns, bei unseren Patient*innen möglicherweise bestehende Veränderungen der Blutgerinnung oder Medikamentenwirkungen zu messen und zielgerichtet zu behandeln. Hierfür arbeiten wir eng mit der Abteilung für Transfusionsmedizin, Zelltherapeutika und Hämostaseologie zusammen.