Gynäkologisches Krebszentrum
Die Versorgung gynäkologischer Krebserkrankungen erfordert Diagnostik und Therapieoptionen nach modernsten Standards sowie eine strukturierte Zusammenarbeit mit kooperierenden Facheinheiten. Der vertrauensvolle Umgang mit den betroffenen Patientinnen ist uns ein besonderes Anliegen.
Wir haben uns dieser Herausforderung gestellt. So können wir Patientinnen in jedem Stadium der Krebserkrankung eine optimale Betreuung von der Diagnostik über Operation und systemischer Therapie bis zur Nachbehandlung anbieten.
Team
Prof. Dr. med. Sven Mahner
Direktor der LMU Frauenklinik
PD Dr. med. Alexander Burges
Zentrumskoordinator Grosshadern
PD Dr. med. Bernd Kost
Zentrumskoordinator Innenstadt
Weitere Informationen
Die folgende Übersicht soll Ihnen einen Überblick über unsere Sprechstunden geben.
- Allgemeine Sprechstunde
- Dysplasie Sprechstunde
- Erblicher Brust- und Eierstockkrebs Sprechstunde
- Vulva Sprechstunde
- Onkologische Nachsorge Sprechstunde
- Urogynäkologische Sprechstunde
- Sprechstunde Fertilitätserhalt bei onkologischen Patientinnen
Die Dysplasiesprechstunde ist eine Spezialsprechstunde für Frauen, bei denen Zellveränderungen (=Dysplasie) am Gebärmutterhals, am Muttermund, an der Scheide oder den Schamlippen festgestellt wurden.
Im Rahmen dieser Sprechstunde werden auch entzündliche Veränderungen, Infektionen (z.B. Condylome, sog. Feigwarzen), chronischer Juckreiz oder chronische Erkrankungen wie der Lichen sclerosus behandelt.
Leistungen
- Erneuter Zellabstrich vom Muttermund (konventionelle und Dünnschichtzytologie, sog. ThinPrep)
- HPV-Virus-Nachweis, da Dysplasien oft mit einer Humanen Papillomvirusinfektion assoziiert sind
- Kolposkopie (Lupenbetrachtung des Gebärmutterhalses) mittels Videokolposkopie, die auf dem Monitor mitverfolgt werden kann
- Bei Auffälligkeiten Gewebeprobeentnahme
- Ausführliche Beratung und Empfehlungen für die weitere Behandlung
- Bei Bedarf Vereinbarung eines OP-Termins
Bisherige Untersuchungen führen die Entstehung eines bösartigen Brusttumors in circa 5-8% auf eine vererbte Veranlagung zurück.
Sind mehrere Frauen innerhalb einer Familie an Brust- oder/und Eierstockkrebs erkrankt und die Krebserkrankungen in jungem Alter aufgetreten, kann dies ein Hinweis auf die erbliche Form von Brust- bzw. Eierstockkrebs sein.
Die erbliche Prädisposition für Brust- und Eierstockkrebs kann auf Veränderungen in den „Brustkrebsgenen“(breast cancer gene) BRCA1 und BRCA2 beruhen. In ca. 60% der Familien mit Brust- und Eierstockkrebs und 40% der Familien mit häufigem Auftreten von Brustkrebs findet man Veränderungen in diesen Genen.
Im Falle einer BRCA1- und/oder BRCA2-Mutation liegt eine 50%ige Wahrscheinlichkeit der Weitervererbung vor (dies gilt sowohl für Frauen als auch für Männer).
Liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine familiäre Disposition vor, so wird eine genetisch-klinische Beratung an einem Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs empfohlen (Informationsbroschüre).
Wird im Rahmen der Risikosprechstunde ein erhöhtes Risiko für Vererbung festgestellt, werden engmaschige Früherkennungsuntersuchungen von den Krankenkassen übernommen.
Sind Fragen offen geblieben oder möchten Sie persönliche Auskunft, erreichen Sie unser Zentrum für erblichen Brust- und Eierstockkrebs von
Mo-Fr. telefonisch unter: 089/4400-77572; Frau Manuela Jähnig.
Unter dieser Telefonnummer ist die Anmeldung für die Spezialsprechstunde möglich.
Weitere Informationen erhalten Sie unter: Sprechstunde: Erblicher Brust- und Eierstockkrebs
Außerdem erreichen Sie uns unter folgender Emailadresse:
Krankheitsbilder:
Jährlich erkranken in Deutschland ca. 26.000 Frauen an Krebs, der die Eierstöcke, die Gebärmutter, den Gebärmutterhals oder die weiblichen Genitalien befällt. Diese Malignome, die in der Gesellschaft oft noch als Tabuthema gelten, benötigen ein multimodales Therapiekonzept.
Zentraler Punkt ist dabei oft die Operation. Studien zeigten, dass die Prognose bei gynäkologischen Tumoren, insbesondere beim Eierstockkrebs erheblich von den Operationsverfahren abhängt.
Leistungen:
Bei der Planung der Therapie tragen Experten unterschiedlicher Fachrichtungen wie z. B. Gynäkologie, Radiologie, Pathologie und Strahlentherapie mit ihrer Spezialexpertise dazu bei, einen individuellen, für jede Patientin bestmöglichen Behandlungsplan zu erstellen.
Die minimal invasive Chirurgie hat in der Gynäkologie die offene Chirurgie in vielen Bereichen abgelöst. Auch in der gynäkologischen Onkologie sind die Techniken in den letzten Jahren so ausgereift, dass die Operationen beim Gebärmutter- und Gebärmutterhalskrebs laparoskopisch oder computerassistiert (Da Vinci System) nervensparend durchgeführt werden kann. Durch die Trachelektomie haben wir zudem bei einem frühen Tumorstadium eine fertilitätserhaltende Option mit gleichwertiger onkologischer Sicherheit. Zusätzlich reduziert die Sentinellymphknotentechnik (Wächterknotentechnik)zusätzlich die Nebenwirkungen der Operation. Der Einsatz des da Vinci®-Chirurgiesystems eröffnet neue Möglichkeiten der chirurgischen Behandlung mit computer- und robotergestützter Technologie. Durch eine Verbesserung der Bedingungen für Chirurgen ermöglicht das da Vinci-Chirurgiesystem die Umsetzung von minimalinvasiven Ansätzen bei einer größeren Bandbreite, selbst onkologischer Erkrankungen.
Während des Aufenthaltes in unserer Klinik können wir unseren Patientinnen ein umfangreiches Angebot von Zusatzleistungen (Physiotherapie, Einbindung von Psychoonkologie und Sozialdienst) zur körperlichen und seelischen Krankheitsbewältigung anbieten.
Wir bieten unseren Patientinnen die Teilnahme an nationalen und internationalen Studien an. Hierdurch wird sichergestellt, dass die Patientinnen stets Zugang zu den neuesten Therapien haben und eine Weiterentwicklung der diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten erfolgt.
Körperliche Erkrankungen sind häufig mit erheblichen psychischen Belastungen verbunden. So kann eine bedrohliche Diagnose selbst psychisch stabile Menschen aus dem seelischen Gleichgewicht bringen. Viele Patientinnen müssen Unsicherheit bezüglich des weiteren Verlaufs ihrer Erkrankung aushalten. Möglicherweise zwingt die Erkrankung dazu, Pläne, sogar ganze Lebensplanungen zu ändern. Viele Patientinnen beschäftigt überdies die Frage, warum es gerade sie getroffen hat, und ob sie in irgendeiner Weise zu ihrer Erkrankung beigetragen haben. Hinzu kommt die Belastung durch Symptome der Erkrankung selbst ebenso wie durch Nebenwirkungen der Behandlung.
In unserem Gynäkologischen Zentrum bieten wir allen Patientinnen psychoonkologische Betreuung und Begleitung an. Damit möchten wir Sie dabei unterstützen, Ihren individuellen Weg der Krankheitsbewältigung und den für Sie persönlich richtigen Umgang mit krankheitsbedingten Problemen zu finden.
Bei der Aufnahme in die Klinik bitten wir Sie, einen kurzen Fragebogen zur psychischen Belastung auszufüllen. Wenn Sie hier eine erhöhte Belastung angeben, nimmt eine unserer Psychologinnen automatisch Kontakt mit Ihnen auf. Selbstverständlich entscheiden Sie selbst, ob Sie psychologische Unterstützung in Anspruch nehmen möchten oder nicht. Sie können sich auch jederzeit selbst an uns wenden – schon vor Behandlungsbeginn und nach dem Ende der Behandlung. Auch Angehörige können sich von uns beraten und unterstützen lassen.
Leistungen
Das Angebot unserer Psychologinnen umfasst unter anderem:- Krisenintervention
- Unterstützende Begleitung während und nach der Behandlung; Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung
- Information zu Zusammenhängen von Erkrankung und Psyche
- Hilfe zum Verständnis medizinischer Informationen
- Hilfe bei Therapieentscheidungen
- Beratung bei krankheitsbedingten Problemen in der Partnerschaft und in der Familie
- Gespräche mit Angehörigen
- Erlernen von Entspannungstechniken
- Beratung hinsichtlich genetischer Testung bei familiär gehäuftem Brust- und Eierstockkrebs
- Bei Bedarf Weitervermittlung zu niedergelassenen Psychotherapeuten
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
um eine optimale Zusammenarbeit zu gewährleisten, haben wir für Sie ein Rückmeldesystem eingerichtet.
Das Rückmeldesystem stellt eine Möglichkeit für Sie dar, uns Ihrer allgemeinen und fallbezogenen Anliegen/Fragen zu übermitteln.
Hierfür steht Ihnen ein Rückmeldeformular als PDF zur Verfügung, welches Sie uns als Fax oder postalisch zukommen lassen können.
Wir werden dann zeitnah mit Ihnen Kontakt aufnehmen.