Geburt
Perinatalzentrum Level 1
An beiden Standorten bieten wir die Betreuung von Schwangeren, deren ungeborenen Kindern und auch den Neugeborenen im gesamten Verlauf der Schwangerschaft, der Geburt und der ersten Wochenbettzeit auf dem Niveau eines Perinatalzentrums der höchsten Versorgungsstufe (Level I) an.
Die Hebammen- und Ärzteteams beider Standorte sind für Schwangere mit und ohne Risiko da – dabei gewährleistet die personelle und apparative Ausstattung unserer Perinatalzentren eine optimale Versorgung.
Es ist uns ein besonderes Anliegen, dass sie sich während der Geburt ihres Kindes/ihrer Kinder wohl und gut betreut fühlen. Wir schaffen eine individuelle und persönliche Atmosphäre bei gleichzeitig maximaler Sicherheit für sie und Ihr Kind.
Sie sind herzlich eingeladen, eine Begleitperson Ihrer Wahl mitzubringen, die sie rund um die Uhr unterstützt. Zusätzlich steht Ihnen ein erfahrenes Team aus Hebammen, Gynäkolog*innen und bei Bedarf Kinderärzt*innen sowie Kolleg*innenn der Anästhesie zur Verfügung.
Der Standort Großhadern hat 6 Kreißsäle, der Standort Innenstadt 5 Kreißsäle.
Durch empathische Begleitung bestärken wir Sie in Ihren eigenen Fähigkeiten Ihr Kind selbstbestimmt zu gebären. Das Einbeziehen Ihres Partners oder einer Ihnen nahestehenden Person ist für uns selbstverständlich. Die Geburt ist ein aktiver Prozess. Um Ihre Mobilität zu erhalten und den physiologischen Geburtsverlauf zu fördern, ermutigen wir Sie verschiedene Gebärpositionen einzunehmen. Dazu stehen Ihnen Matte, Pezziball, Gebärhocker, Gebärwanne, Gebärseil sowie ein verstellbares Bett zur Verfügung. Zur Unterstützung des natürlichen Geburtsverlaufes bieten wir alternative Heilmethoden, wie Aromatherapie und Akupunktur an.
Zur Schmerzlinderung stehen Ihnen zudem sämtliche orale und intravenöse Schmerzmittel, Lachgas und die PDA zur Verfügung.
Im Entbindungsbereich gibt es einen OP für Kaiserschnitte, an den ein Raum für die kinderärztliche Versorgung von Neu- und Frühgeborenen angeschlossen ist.
Sollten sie eine ambulante Geburt wünschen werden sie 6 Stunden nach Geburt ihres Kindes entlassen und können in ihre vertraute häusliche Umgebung zurückkehren. Vor Entlassung erfolgt eine abschließende gynäkologische sowie kinderärztliche Untersuchung. Im Falle einer ambulanten Geburt informieren sie bitte nach Geburt ihre Nachsorgehebamme für die Wochenbettbetreuung und klären Sie bereits vor der Geburt mit Ihrem Kinderarzt, ob er/sie für die U2-Untersuchung und die zughörigen Screeningtests zur Verfügung steht.
Die Geburt rückt näher und Ihr Kind sitzt aufrecht im Mutterleib?
Bis wenige Wochen vor der Geburt ist es wahrscheinlich, dass es sich noch spontan in Schädellage dreht. Richtet sich Ihr Baby wie 4% aller Kinder vor dem Geburtstermin in Beckenendlage ein, beraten wir Sie gern ausführlich über die Möglichkeiten, Ihr Kind zur Welt zu bringen.
Äußere Wendung
Im Falle einer Beckenendlage empfehlen wir Ihnen eine Vorstellung in unserer Schwangerenambulanz, um zu besprechen, ob eine äußere Wendung des Kindes infrage kommt. Diese wird meist in der 37.Schwangerschaftswoche durchgeführt, die Erfolgsrate liegt zwischen 40 und 60 %.
Komplikationen bei oder nach einer äußeren Wendung sind äußerst selten, trotzdem wird eine äußere Wendung bei uns in Kaiserschnittbereitschaft durchgeführt, d.h. Sie kommen am Tag der Wendung nüchtern zu uns und ein Narkosearzt steht zur Sicherheit bereit. Nach der Wendung bleiben Sie für einige Stunden zur Überwachung bei uns.
Geburtsmodus bei Beckenendlage
Sollte die Wendung ohne Erfolg sein, werden wir mit Ihnen den weiteren Geburtsweg besprechen und dementsprechend vorbereiten.
Einen Kaiserschnitt planen wir in der Regel eine Woche vor dem Entbindungstermin (39+0SSW).
Auch bei Beckenendlage ist eine Geburt auf natürlichem Wege möglich. Wir führen eine Ultraschalluntersuchung vom Baby und wenn Sie Ihr erstes Kind erwarten ein MRT des Beckens durch, um die Voraussetzungen für eine vaginale Geburt zu prüfen. Im Anschluss beraten wir Sie sehr ausführlich hinsichtlich der Risiken. Nach Bedenkzeit können Sie und ihr Partner sich für eine Geburt aus Beckenendlage oder Kaiserschnittentbindung entscheiden.
Die Neonatologie versorgt an beiden Standorten als Abteilung des Dr. von Haunerschen Kinderspitals alle Neugeborenen, die im Kreißsaal entbunden werden, oder die aufgrund von Erkrankungen von Mutter oder Kind aus anderen Häusern zu uns verlegt werden. Zur Verfügung stehen eine Intensivstation, eine Überwachungsstation sowie ein Rooming-in mit allen diagnostischen Möglichkeiten. Auch in diesem Bereich findet eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit statt. Weitere Informationen zur kinderärztlichen Versorgung finden sie hier.
Stille Geburt
Manchmal verstirbt ein Baby bereits im Bauch der Mutter, hierfür gibt es verschiedenste Gründe. Es ist uns ein besonderes Anliegen, Eltern auf diesem schweren Weg empathisch zu betreuen.
Wir bieten Ihnen in dieser Situation die professionelle Betreuung durch Hebammen und Geburtshelfer. Unsere Psychologinnen und MitarbeiterInnen der Seelsorge stehen rund um die Uhr zur Verfügung. Auf Wunsch veranlassen wir professionelle Fotografien durch die Sternenfotografen. Ob zur Ursachensuche eine genetische Diagnostik, eine Obduktion oder ein MRT des Kindes erfolgt wird mit den Eltern individuell besprochen.
Palliative Geburt
Manchmal wird bereits in der Schwangerschaft die Diagnose einer unheilbaren Erkrankung oder einer angeborenen Fehlbildung, die vorzeitig zum Tode führt gestellt. Betroffene Paare stehen dann vor der Situation sich für oder gegen einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden zu müssen. Das Angebot einer palliativen Versorgung nach der Geburt stellt eine wertvolle Alternative zum Schwangerschaftsabbruch dar. Betroffenen Eltern kann in individuellen Beratungen die Möglichkeit eröffnet werden, ihren persönlichen Weg zu finden. Dabei ist uns eine nicht direktive Haltung, Respekt vor dem ungeborenen Kind und dem elterlichen Werteverständnis besonders wichtig.
Wenn sich ein Paar für den palliativen Weg entscheidet besprechen wir die Geburt und die Zeit nach der Geburt detailliert. Der Fokus nach der Geburt liegt auf dem engen Kontakt zwischen dem Neugeborenen und dessen Eltern, medizinische Interventionen werden auf das aller nötigste reduziert. Wie lange ein betroffenes Kind lebt hängt von der jeweiligen Erkrankung ab und kann extrem variabel sein. Es erfolgt daher bereits vorgeburtlich die Anbindung an das Kinderpalliativzentrum, welches nach der perinatalen Phase die Familie übernimmt und weiter begleitet.
Einmal jährlich findet an beiden Standorten ein Gedenkgottesdienst für alle verstorbenen Kinder statt. Die Termine können unter folgenden Links eingesehen werden: