Neonatologie (1)
Neonatologie Großhadern
Die Neonatologie am Standort Großhadern versorgt als Abteilung des Dr. von Haunerschen Kinderspitals alle Neugeborenen, die im Kreißsaal am Standort Großhadern entbunden werden, oder die aufgrund von Erkrankungen von Mutter oder Kind aus anderen Häusern zu uns verlegt werden. Dabei kümmern wir uns um unsere Patienten auf der Intensivstation I10b, der Intermediate-Care-Station I10a und auf der Wochenbettstation der Frauenklinik H10.
Uns stehen alle diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten der neonatologischen Intensivmedizin inklusive einer Herz-Lungen-Maschine (ECMO) zur Verfügung. Für die optimale Betreuung auch schwerstkranker Neugeborener kooperieren wir dabei mit allen am LMU Klinikum vertretenen Fachdisziplinen, zum Beispiel mit der Kinderchirurgie, Kinder-Herzchirurgie, Orthopädie, Neurochirurgie und Radiologie.
Eine Ambulanz und Notaufnahme für kranke Neugeborene und Säuglinge, die bereits zu Hause waren, befindet sich nicht in Großhadern, sondern im Haupthaus des Dr. von Haunerschen Kinderspitals, Lindwurmstrasse 4 (Nähe Goetheplatz). Am Standort Großhadern haben wir leider nicht die Möglichkeit für ambulante Kontrollen oder Aufnahmen von zu Hause.
Kontakt
Neonatologie Klinikum Großhadern
Anfragen, auch bezüglich Famulaturen, richten Sie bitte an: Sekretariat Prof. Flemmer, Frau Auer
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Auf unserer Neugeborenen-Intensivstation am Standort Großhadern steht zur Versorgung von Neugeborenen mit einer lebensbedrohlichen Lungenerkrankung eine Herz-Lungen-Maschine zur Verfügung. Die Kontaktaufnahme für die verlegende Kliniken erfolgt dabei über die*den neonatologische*n Oberärztin*arzt unter 089/4400 72807. Bitte füllen Sie, wenn möglich, vor Kontaktaufnahme dieses Formular aus: Ecmo-Anfrage.pdf Hilfreich ist auch, wenn eine Aufklärung der Eltern bezüglich der ECMO bereits vor dem Transport zu uns durchgeführt wird
Auf unserer neonatologischen Intensivstation I10b stehen bis zu 15 Plätze für schwerstkranke Früh- und Neugeborene zur Verfügung. Dabei versorgen wir neben Frühgeborenen bis zur Grenze der Lebensfähigkeit auch kranke Neugeborene mit allen denkbaren Krankheitsbildern. Dabei stehen uns neben den Kolleg*innen aller pädiatrischen und kinderchirurgischen Fachdisziplinen des Dr. von Haunerschen Kinderspitals auch alle anderen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten des LMU-Klinikums zur Seite. Gemäß den Vorgaben für eine neonatologische Intensivstation der höchsten Stufe (Perinatalzentrum Level I) steht dabei rund um die Uhr ein*e Ärztin*Arzt die*der auf Neugeborenen-Medizin spezialisiert ist (ein*e sogenannte*r Neonatolog*in) zur Verfügung. Für die optimale Versorgung der Patient*innen sorgen pro Schicht bis zu acht, auf Kinder-Intensivpflege spezialisierte Kinderkrankenschwestern.
Intermediate Care Station I10a
Kranke Früh- und Neugeborene, die keine künstliche Beatmung benötigen, aber trotzdem noch zu klein oder zu krank sind, um nach Hause zu gehen, werden auf der Intermediate-Care-Station I10a auf bis zu acht Plätzen versorgt. Dafür stehen rund um die Uhr mindestens zwei Schwestern und die Ärzt*innen der Abteilung zur Verfügung.
Auf der Wochenbettstation H10 der Frauenklinik führen wir alle notwendigen Vorsorgeuntersuchungen durch, insbesondere die U1 und U2. Besteht ein besonderes Risiko für eine Fehlentwicklung der Hüfte (Hüftdysplasie) führen wir oder die Kolleg*innen der Orthopädie eine Ultraschall-Screeninguntersuchung bereits kurz nach Geburt durch. Bei Fragen zum Neugeborenen stehen unsere Ärzt*innen im Rahmen einer täglichen Visite, aber auch sonst beinahe jederzeit, gerne zur Verfügung.
Muttermilch ist die optimale Ernährung für Neugeborene. Es ist erwiesen, dass eine Ernährung mit Muttermilch ab dem ersten Lebenstag besonders für sehr kleine oder sehr kranke Früh- und Neugeborene große Vorteile hat. Muttermilch enthält Substanzen, die unter anderem die kindliche Immunabwehr stärken. So kommt es unter ausschließlicher Ernährung mit Muttermilch bei sehr kleinen Früh- und Neugeborenen seltener zu Infektionen oder einer Entzündung der Darmwand, die bei sehr kleinen Frühgeborenem gehäuft vorkommt (nekrotisierende Enterokolitis, NEC). Gerade nach Früh- und Risikogeburten steht die Milch der eigenen Mutter sehr häufig nicht oder zumindest nicht in ausreichender Menge zur Verfügung. Um die Zeit zu überbrücken, bis genügend Milch der eigenen Mutter zur Verfügung steht, haben wir 2012 mit der Unterstützung unseres Fördervereins FrühStart ins Leben e.V. eine Frauenmilch-Spenderbank eingerichtet. Unsere Frauenmilchbank war dabei die erste ihrer Art in Westdeutschland. Spendermilch steht für praktisch alle Kinder, die vor der 28. Schwangerschaftswoche geboren werden, bzw. mit einem Geburtsgewicht unter 1000 g zur Welt kommen, bereits am ersten Lebenstag zur Verfügung. Die Muttermilch wird dabei unter höchsten hygienischen Standards gewonnen und sehr genau auf bakterielle und virale Krankheitserreger getestet, so dass für unsere kranken Früh- und Neugeborenen ein sicheres und hochwertiges Nahrungsmittel zur Verfügung steht. Im Normalfall wird die Milch von Müttern gespendet, deren Kinder selbst bei uns in Behandlung sind, sobald sie mehr Milch haben, als das eigene Kind braucht.
Bitte haben Sie Verständnis, dass wir aus logistischen Gründen nur in Ausnahmefällen Spenderinnen akzeptieren können, deren Kinder nicht bei uns betreut werden. Die Milchspende ist wegen der hohen hygienischen Anforderungen nur auf unserer Station möglich.
Aktuelle Informationen zu Klinikums-weiten Besuchs-Einschränkungen im Rahmen der Sars-CoV2-Pandemie entnehmen Sie bitte dem aktuellen Internetauftritt des LMU-Klinikums.
Um Eltern möglichst viel Zeit mit ihrem Kind zu ermöglichen, gibt es bei uns keine festen Besuchszeiten. Aus Datenschutzgründen ist es allerdings nicht möglich, während der Übergaben der Schwestern und Ärzt*innen in den Patientenzimmern zu sein.
Als Ruhe- und Rückzugsraum steht den Eltern auf der Station ein Aufenthaltsraum mit Kühlschrank, Mikrowelle und einer Möglichkeit zum Abpumpen von Muttermilch zur Verfügung. Für Eltern, die nicht im Großraum München wohnen, können je nach Verfügbarkeit Übernachtungsmöglichkeiten im Ronald-McDonald-Haus auf dem Klinik-Campus organisiert werden.
Die Anwesenheit der Eltern bei ihrem Kind ist für die Eltern-Kind-Bindung und letztlich für das Wohlergehen unserer Patienten sehr wichtig. Darum legen wir großen Wert darauf, Ihnen möglichst viel Zeit mit ihrem Kind zu ermöglichen und Sie in die Pflege ihres Kindes möglichst früh und umfassend einzubinden.
NeoCuMLMU ist ein neues Weiterbildungskonzept für Clinical Scientist in der Neonatologie, das seit 2020 am LMU Klinikum angeboten wird.
NeoCuMLMU richtet sich an Assistenzärzt*Innen in der fortgeschrittenen Weiterbildung zum*r Fachärzt*in für Kinder- und Jugendmedizin bzw. Fachärzt*innen zur Weiterbildung zum*r Neonatolog*in. Mit dem Fellowship-Programm bietet die Neonatologie am Dr. von Haunerschen Kinderspital und Perinatalzentrum des LMU Klinikums München erstmals in Deutschland eine strukturierte Weiterbildung sowohl in der klinischen wie auch akademischen Neonatologie an.
Das NeoCuMLMU Fellowship-Programm ist für einen Zeitraum von 4 Jahren ausgelegt. Während des Fellowships werden Assistenzärzt*Innen in die akademische Neonatologie eingeführt. Das Programm integriert sowohl eine strukturierte klinische Weiterbildung zum*r Neonatolog*in, als auch eine akademische Weiterbildung in Forschung und Lehre in der Kinderheilkunde mit Schwerpunkt Neonatologie. Bewerber*innen mit klinischer oder wissenschaftlicher Vorerfahrung in der Neonatologie werden bevorzugt. Näheres zum Programm und zum Bewerbungsprozess erfahren Sie hier.
Um unseren Patienten nicht nur die beste Versorgung anzubieten, sondern auch um neue Möglichkeiten zu erforschen, Früh- und kranken Neugeborenen zu helfen, führen wir wissenschaftliche Studien durch. Alle Studien, die bei uns auf Station durchgeführt werden, wurden von einer Ethikkommission begutachtet und befürwortet und unterliegen hohen Anforderungen an Qualität und Datenschutz. Aktuell laufen bei uns folgende Studien
AIRR (Attention to Infants at Respiratory Risk) Homepage www.cpc-munich.de Forschungsprojekte
BigAtheNe (Bioimpedanz und Myografie gesteuertes Atemhilfssystem für Früh- und Neugeborene)
DUCTUS (Auswirkungen von Muttermilch-Ernährung auf den Zeitpunkt des Verschlusses des Ductus Arteriosus bei Frühgeborenen)
FioC (Effects of closed-loop automatic control of the inspiratory fraction of oxygen (FiO2-C) on outcome of extremely preterm infant) Link