Prof. von Baumgarten
-
Die Arbeitsgruppe für klinische und experimentelle Neuroonkologie beschäftigt sich mit der Entstehung und Behandlung von Hirntumoren. Grundlagenwissenschaftlich untersuchen wir die zellulären Prozesse der Tumorentstehung und der Tumorausbreitung im Gehirn sowie, basierend auf unseren Erkenntnissen, die Wirksamkeit neuer Therapieansätze.
Für die Untersuchung der Hirntumorbiologie kommt neben transgenen Mausmodellen und modernen molekularbiologischen Methoden sowie die in vivo Multiphotonen Laser-Scanning Mikroskopie zum Einsatz. Diese erlaubt es im Mausmodell Hirntumorzellen, Blutgefäße und Immunzellen sowie deren wechselseitige Interaktionen über lange Zeiträume im lebenden Organismus in hoher Auflösung zu verfolgen (siehe Abbildung). Die Methode wurde in unserer Arbeitsgruppe in der Vergangenheit erfolgreich genutzt, um die Entstehung und Behandlung von Hirnmetastasen (Kienast et al. Nat Med 2010, Zhang et al. Neoplasia 2021) von ZNS-Lymphomen (Mulazzani et al. PNAS 2019, O’Connor et al. Cancer Cell 2019) und von malignen Gliomen (von Baumgarten et al. Clin Cancer Res 2011) zu verfolgen und therapeutisch zu beeinflussen.
Neben grundlagenwissenschafltichen Projekten arbeiten wir am Aufbau einer klinischen Biodatenbank, die wir für die Identifikation von molekularen Markern für das Therapieansprechen bzw. das Auftreten von Therapie-assoziierter Toxizität von Patienten mit Hirntumoren nutzen (von Baumgarten et al. Theranostics 2020, Mulazzani et al. J Hem Oncol 2019, Thaler et al. Neuro Oncol 2017).
Ein aktueller Schwerpunkt der Arbeitsgruppe sind immuntherapeutische Ansätze zur Behandlung von Hirntumoren. Dabei stehen unter anderem sogenannte Chimäre Antigen-Rezeptor (CAR) T-Zellen im Fokus unserer Arbeit. Hierbei handelt es sich um T-Zellen, die genetisch dahingehend verändert sind, dass sie einen sogenannten chimären Antigenrezeptor (CAR) auf ihrer Oberfläche bilden, der gegen tumorspezifische Oberflächenstrukturen gerichtet ist. Kommt es zu einer Bindung des CAR an die Zielstruktur auf der Tumorzelle, so führt dies zu einer Aktivierung der CAR T-Zelle und zur Zerstörung der Tumorzelle. Die Arbeitsgruppe beschäftig sich mit der Validierung und Optimierung dieser sehr vielversprechenden Immuntherapie in der Behandlung unterschiedlicher Hirntumore wie dem ZNS-Lymphom, dem Gliom, dem Medulloblastom und Hirnmetastasen des Bronchialkarzinoms.
Flankierend werden Patient*Innen, die an unserer Klinik CAR T-Zellen erhalten durch uns als Teil eines interdisziplinären Teams (ImmunotaskforceLMU, Leitung: Medizinischen Klinik III, Prof. Dr. M. Subklewe) engmaschig klinisch mitbetreut. Es werden Wirkung sowie Nebenwirkungen der Behandlung von CAR T- Zellen im ZNS genau erfasst und Proben für die Identifikation von Biomarkern für Therapieansprechen und Toxizitätsmonitoring gewonnen.
-
-
Unsere Forschung wird durch folgende Institutionen gefördert:
-
Laborleitung
Prof. Dr. med. Louisa von Baumgarten
Technische Assistenz
Sigrid Langer
Marcel Kronhäuser
Arbeitsgruppe
Dr. med. J. Blobner
Dr. med. K. Müller
Tao Xu PhD
Sezgin Bal PhD