Hypophysenchirurgie
Krankheitsbilder
Die Hypophyse spielt eine zentrale übergeordnete Rolle bei der Regulation des neuroendokrinen Systems im Körper. Die in der Hypophyse gebildeten Hormone STH, Prolaktin, ACTH, TSH, LH und FSH steuern im Körper verschiedene Hormondrüsen wie die Schilddrüse oder die Nebennierenrinde.
Zu den Schwerpunkten unserer Klinik zählen folgende Tumoren:
- Hypophysenadenome:
- Hormon-produzierende Hypophysenadenome (Prolaktinome, Wachstumshormon-produzierende und ACTH-produzierende Adenome (Akromegalie/ M. Cushing), sowie die seltenen TSH-, LH- und FSH-produzierenden Adenome)
- Hormon-inaktive Hypophysenadenome
- Kraniopharyngeome
- Seltene Tumore (Zysten, Metastasen)
Diagnostik
Für die Diagnostik und Behandlung von Hypophysentumoren ist die Zusammenarbeit verschiedener Spezialist*innen unverzichtbar.
Es besteht eine enge Kooperation mit folgenden Zentren:
- Endokrinologie (tumorbedingte Störungen des Hormonhaushalts)
- Augenheilkunde (tumorbedingte Gesichtsfeldausfälle und Visusstörungen)
- Neuroradiologie (Bildgebung mittels MRT und Schädelbasis-CT)
- HNO (erweiterte transnasale Schädelbasis-Chirurgie bei ausgedehnten Schädelbasis-Erkrankungen)
- Strahlentherapie/ Radiochirurgie (Behandlung von Rezidivtumoren oder höhergradigen Hypophysenadenomen)
- Zentrum für Neuropathologie (histologische und molekulargenetische Untersuchungen)
Therapie
Die neurochirurgische Behandlung wird idealerweise durch eine/n auf diese Erkrankungen spezialisierte/n Neurochirurgen/in durchgeführt. Die Operationen werden in der Mehrzahl der Fälle transsphenoidal in mikroskopischer Technik durchgeführt. In ausgewählten Fällen wird der Eingriff transkraniell oder endoskopisch durchgeführt. Bei sehr großen Tumoren ist ggf. auch eine zweizeitige Operation transsphenoidal und transkraniell notwendig.
Unsere Klinik verfügt über die modernsten technischen Ausstattungen (Mikrochirurgie, Endoskopie, Neuronavigation, intraoperatives CT, intraoperative Dopplersonographie, intraoperatives Neuromonitoring, ICG-Fluoreszenz-Angiographie). Ein hochmoderner OP-Trakt und bei Bedarf eine Intensivstation sind rund um die Uhr verfügbar.
In manchen Fällen lassen sich Tumoranteile durch eine medikamentöse Therapie oder eine Operation komplett entfernen. In seltenen Fällen wird eine gezielte Form der Bestrahlungstherapie notwendig (Cyberknife-Behandlung oder stereotaktische Bestrahlung).
Sprechstunde
In unserer Sprechstunde werden Erstpatienten nach Diagnosestellung beraten. Die einzelnen Fälle werden ggf. in entsprechenden Tumorboards zur Erstellung eines individualisierten Therapiekonzepts besprochen. Zudem können sich Patienten zur Einholung einer Zweitmeinung und Therapieberatung vorstellen.
Für die Vorstellung in unserer Sprechstunde werden folgende Unterlagen idealerweise benötigt:
- MRT (CD oder Radiologie-Link) inklusive Befundung
- Endokrinologischer Befund (Hormonwerte, medikamentöse Hormonsubstitution)
- Augenärztlicher Befund (Gesichtsfeld, Visus)
- Unterlagen zur Voranamnese/Vorerkrankungen
- Vor-Operationen
- Medikation
Team
Dr. med. Jun Thorsteinsdottir, FEBNS
Oberärztin
Behandlungsschwerpunkte:
Hypophysenchirurgie, Vaskuläre Chirurgie, Schädelbasischirurgie