Bundesforschungsministerium fördert die Entwicklung einer nasalen Covid-19-Impfung
Statt sich mit einem Pieks gegen COVID-19 impfen zu lassen, wird der Impfstoff einfach mit einem Spray in die Nase gesprüht - an diesem Projekt namens „Zell-Trans“ arbeitet am LMU Klinikum seit einiger Zeit ein Forscherteam, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung nun mit 1,7 Millionen Euro unterstützt wird. „Die Akzeptanz eines Sprays in die Nase zum Infektionsschutz ist sicherlich höher als die einer Impfung, für die man eine Nadel benötigt. Das gilt insbesondere für Kinder“, sagt der Leiter des Forschungsprojekts, Professor Joseph Rosenecker, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin sowie Kinder-Pneumologie und Leiter der Ambulanz für rehabilitative und präventive Pädiatrie am LMU Klinikum München.
Zwar werden derzeit auch in anderen Ländern Nasenspray-Impfstoffe in klinischen Studien getestet, doch setzen diese fast alle auf einen Lebendimpfstoff. Die Forscher um Professor Rosenecker nutzen dagegen speziell entwickelte mRNA- bzw.- Plasmid-DNA-Nanopartikel, die direkt auf die Schleimhaut der Atemwege einwirken, um so einen Befall der Zellen im Nasen-Rachen-Raum mit SARS-CoV2-Viren zu verhindern. Auf diese Weise ließen sich mit den nicht-viralen Partikeln nicht nur schwere Krankheitsverläufe vermeiden, sondern eine Infektion fände erst gar nicht statt.
Funktioniert das Prinzip, kann ein solcher nasaler mRNA-Impfstoff auch einen besseren Schutz gegen andere virale Atemwegsinfektionen bieten. Zudem könnte das Verfahren für die Gentherapie von Lungenkrankheiten genutzt werden.
Die Förderung des Zell-Trans-Projekts ist auf drei Jahre ausgelegt.
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