Im Juni 2022 wurde die Humangenetikerin Dr. med. Sarah Kim-Hellmuth als neues Mitglied der Jungen Akademie der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina aufgenommen. Jedes Jahr werden zehn herausragende junge Wissenschaftler:innen und Künstler:innen für die Dauer von fünf Jahren in die Junge Akademie gewählt. Diese bietet ihnen in dieser Zeit die Möglichkeit, neben ihren eigenen Forschungen an gemeinsamen Projekten und Formaten an der Schnittstelle von Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft zu arbeiten und ihre Ideen zur Gestaltung des Wissenschaftssystems einzubringen.
Außerdem erhält Dr. med. Sarah Kim-Hellmuth am 13. Juli den Wissenschaftspreis „Medizinische Grundlagen 2022“ der GlaxoSmithKline Stiftung für ihre im Fachjournal Science publizierte Arbeit: “The impact of sex on gene expression across human tissues“. Darin zeigt die Preisträgerin und das Forscherteam des internationalen Genotype-Tissue Expression (GTEx) Konsortiums auf, dass das biologische Geschlecht die Regulation der Genaktivität in fast jedem menschlichen Gewebetypen beeinflusst. Bis zu einem Drittel aller im Körper exprimierten Gene weisen unterschiedliche Aktivität zwischen Frauen und Männern auf. Diese durch das biologische Geschlecht beeinflussten Gene sind an vielen verschiedenen biologischen Prozessen beteiligt, darunter die Reaktion auf Medikamente, die Kontrolle des Blutzuckerspiegels in der Schwangerschaft und bei Krebserkrankungen. „Wir hoffen, dass diese enorme GTEx Ressource über die Geschlechtsunterschiede der Genaktivität in gesunden Geweben möglichst vielen Wissenschaftler:innen hilft, um zukünftig Krankheitsmechanismen schneller und besser zu entdecken und die personalisierte Medizin voranzutreiben.“ sagt Dr. Kim-Hellmuth. Mit diesem mit 10.000 Euro dotierten Stiftungspreis werden herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Medizin ausgezeichnet.
Dr. med. Sarah Kim-Hellmuth leitet seit Anfang 2022 eine Emmy Noether Nachwuchsgruppe am Dr. von Haunerschen Kinderspital der LMU und dem Institut für Translationale Genomik des Helmholtz Munich, die sich mit dem genetischen Einfluss auf das Immunsystem beschäftigt.