News | 06.05.2022
Neue Erkenntnisse zur Vektorimpfstoff-assoziierten Thrombozytopenie
Seltene Thrombozyten-assoziierte Komplikationen lassen sich eventuell vermeiden, wenn Adenovirus-basierte Impfstoffen nicht intravenös, sondern intramuskulär injiziert werden
Im Rahmen der Impfbemühungen gegen SARS-CoV-2 zeigte sich eine neuartige, sehr seltene Komplikation nach Adenovirus-basierten Vektorimpfstoffen (AstraZeneca und Johnson&Johnson): die sogenannte Vakzin-induzierte (immunthrombotische) Thrombozytopenie (VITT), bei der die Thrombozytenzahlen – mit oder ohne Gerinnselbildung – abfallen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des LMU Klinikums um Dr. med. Leo Nicolai, Alexander Leunig, Dr. med. Kami Pekayvaz, Prof. Dr. med. Konstantin Stark und Prof. Dr. med. Steffen Massberg haben nun in Zusammenarbeit mit anderen Forschungseinrichtungen herausgefunden, dass bei diesen Patientinnen und Patienten eine ausgeprägte, fehlgerichtete Immunantwort gegen Thrombozyten auftritt. Im Tiermodell zeigt sich diese gefährliche Immunantwort nur nach intravenöser Gabe des Impfstoffs. Dies legt nahe, dass die anti-thrombozytären Autoimmunität durch eine versehentliche intravenöse Injektion verursacht werden kann. Die Ergebnisse sind nun im Fachblatt Blood publiziert worden.
