In der neuen Studie präsentiert das Team von Forschenden eine Methode zur nicht-invasiven Früherkennung von Auffälligkeiten in der Lungenstrombahn bei Frühgeborenen mit BPD. Die neue Methode nutzt ein spezifisches Herz-Lungen-Magnetresonanztomographie (MRT)-Protokoll. Das bedeutet, dass die Wissenschaftler:innen ein MRT sowohl für das Herz als auch für die Lungen von Frühgeborenen, die sich ihrem voraussichtlichen Geburtstermin nähern, mit und ohne BPD erstellen. Bemerkenswert ist, dass die Säuglinge während des Verfahrens nicht ruhiggestellt werden müssen, sondern im Spontanschlaf untersucht werden können. Veränderungen des Blutflusses vom Herzen zur Lunge über die Lungenarterie (pulmonale Arterie, PA) sowie Anzeichen von Veränderungen der Herzfunktion waren die Grundlage für die Entwicklung eines statistischen Algorithmus, um Anzeichen einer PVD zu identifizieren.
Zum ersten Mal wurden hiermit fortschrittliche MRT-Bildgebungsverfahren bei Frühgeborenen, die vor der 32. Schwangerschaftswoche auf die Welt kamen, angewendet, um die zusammenhängende Wirkung von Veränderungen im Blutfluss der PA und der Herzfunktion zum Zeitpunkt der BPD-Diagnose zu zeigen, wobei gleichzeitig der Grad der Frühgeburtlichkeit berücksichtigt wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass die charakteristischen Veränderungen im Blutfluss der PA und in der Herzfunktion im Zusammenhang mit einem steigenden Druck im Lungenkreislauf stehen, der wahrscheinlich auf ein nicht voll ausgebildetes und umgebautes Gefäßsystem der Lunge zurückzuführen ist. In der sehr heterogenen Gruppe von Säuglingen mit milder BPD identifizierte der Algorithmus erfolgreich jene Fälle mit einem signifikanten Risiko für Gefäßerkrankungen. Schlussendlich besteht mit der neuen Methode eine Möglichkeit zur Risikoeinschätzung für spätere Komplikationen einschließlich eines plötzlichen Herztodes, der bei Erwachsenen, die als Frühgeburt auf die Welt kamen, deutlich häufiger auftritt.