Neben aktualisierten Maßnahmen zu Kohortierung, Musik- und Sportunterricht, Infektionsschutz auf Schulwegen sowie zum Lüften von Unterrichtsräumen sind weitere Empfehlungen dazugekommen. Dabei müsse stets die infektionsepidemiologische Risikolage berücksichtigt werden, in deren Bewertung die möglichen Risiken neuer Virusvarianten für Schüler:innen ebenso wie eine mögliche regionale Überlastung des Gesundheitssystems oder der kritischen Infrastruktur einfließt.
Bei hoher Risikolage, so die neue Empfehlung zur Teststrategie, kann erwogen werden, Schüler:innen und in der Schule tätige Personen zweimal wöchentlich mit einem geeigneten Test auf SARS-CoV-2 zu testen; dabei sollte das Testen bevorzugt mit PCR-basierten Methoden erfolgen. Die Empfehlung zum Thema Luftreiniger wurde in überarbeiteter Form wieder in die Leitlinie aufgenommen: Auf den Einsatz von Luftreinigern sollte verzichtet werden, in Ausnahmefällen kann der Einsatz mobiler Luftreiniger durch Fachpersonal erwogen werden. Regelmäßiges, ausreichendes Lüften wird weiterhin empfohlen, der Einsatz von CO2-Ampeln kann ebenfalls erwogen werden. Neu gefasst ist die Empfehlung zu Verdachtsfällen: Unabhängig vom SARS-CoV-2-Infektionsstatus sollen Schüler:innen, die Halsschmerzen, Husten oder Schnupfen – als Symptome einer neu auftretenden Atemwegserkrankung – haben, nicht am Präsenzunterricht teilnehmen. Sie sollen mindestens einen symptomfreien Tag bis zur Rückkehr abwarten.
„Die aktualisierte Leitlinie betont in ihren Empfehlungen, dass sich die infektionsepidemiologische Risikolage seit Erstellung der vorherigen Leitlinienversion erheblich verändert hat. Die empfohlenen Maßnahmenpakete müssen daher an die jeweilige Risikolage angepasst werden. Ganz im Vordergrund der Leitlinie steht die Intention, mit den empfohlenen Maßnahmen den Präsenzbetrieb in Schulen aufrechtzuerhalten und dort ein möglichst normales Kontaktverhalten zu ermöglichen“, sagt COVerCHILD-Netzwerksprecher Prof. Dr. Reinhard Berner, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden.