Kurzatmigkeit, Geschmacksverlust, Erschöpfung, Konzentrationsstörungen, Gelenkschmerzen sind nur einige der Probleme, über die Patientinnen und Patienten nach einer SARS-CoV-2-Infektion berichten. Selbst Wochen nach einer Covid-Erkrankung können derartige Symptome auftreten.
„Durch die Erfahrungen mit mehr als 1.500 Patienten, die mit einer Covid-19 Infektion stationär am LMU Klinikum behandelt wurden, ist uns die Problematik der ‚Post-Covid‘-Erkrankung sehr bewusst geworden”, sagt Prof. Dr. Markus M. Lerch, Ärztlicher Direktor des LMU Klinikums München. „Wegen der Vielzahl möglicher Symptome muss die Behandlung interdisziplinär erfolgen und es müssen verschiedene Fachdisziplinen einbezogen sein. Genau so haben wir unsere ‚Post-Covid‘-Behandlungsstrategie für Patienten organisiert und auch unsere Forschungsaktivitäten zu Post-Covid ausgerichtet.”
Der Freistaat Bayern fördert die Versorgungsforschung zum Post-Covid-Syndrom und stellt hierfür fünf Millionen Euro bereit. Auch das LMU Klinikum hat sich um eine Projektförderung beworben. „Wir hoffen für unseren Ansatz einer fach- und strukturübergreifenden Versorgung von Post-Covid Patienten eine finanzielle Anschubfinanzierung zu erhalten, um die notwendigen personellen Ressourcen bereitstellen zu können“, sagt PD Dr. Kristina Adorjan. Beteiligt daran sind die Kardiologie, Pneumologie, Neurologie, Infektiologie, Rheumatologie, die Physikalische Medizin sowie die Psychiatrie und die Schmerzambulanz.
Für zuweisende Ärztinnen und Ärzte wird es künftig eine zentrale Anlaufstelle geben, über die betroffene Patienten anhand eines Erhebungsbogens im LMU Klinikum angemeldet werden können. „Über die Anmeldung durch den behandelnden Haus- oder Facharzt möchten wir erreichen, dass insbesondere Patienten mit einem komplexen und schweren Krankheitsbild Zugang zur Post-Covid-Ambulanz erhalten“, berichtet Prof. Bernhard Heindl. Eine Fallkonferenz sichert für komplexe Fälle eine interdisziplinäre Diskussion und Behandlung, unter Beteiligung der zuweisenden Ärzte. Eine direkte Anmeldung durch die Patienten ist nicht möglich.