Dabei ermöglicht das High-Tech-Verfahren sogar die Behandlung von bösartigen Herztumoren. Diese Tumore sind zwar extrem selten. Da sie nicht operiert werden können, haben die Patienten bisher keine Therapieoption und geringe Überlebenschancen. „Wir können die Betroffenen mit hohen Dosen bestrahlen und ihre Tumoren in Schach halten“, sagt Stefanie Corradini. Das heißt: Die Krebsherde wachsen nicht weiter oder sie schrumpfen sogar. Auch Herzmetastasen lassen sich mit dem MR Linac behandeln. Inwieweit das Verfahren das Überleben der Patientinnen und Patienten langfristig verlängert, wollen die Experten des LMU Klinikums jetzt gemeinsam mit drei weiteren Krankenhäusern in einer großen internationalen Studie ermitteln. (SHARP trial - Stereotactic Heart Ablative RadiotheraPy - Prospektive Beobachtungsstudie zur MR-gesteuerten stereotaktischen ablativen Strahlentherapie von inoperablen primären oder rezidivierenden malignen Herzsarkomen oder Herzmetastasen).
„Wir hatten die Technologie von Anfang an sehr gut im Griff“, sagt Stefanie Corradini, „und wissen ganz genau, was wir tun.“ So ist das Team des LMU Klinikums an zahlreichen Studien beteiligt, in denen die Einsatzmöglichkeiten des MR Linac erforscht werden (Tumoren in Lunge, Leber, Prostata, und der Bauchspeicheldrüse). Und es hat federführend die europäischen Leitlinien gestaltet, beispielsweise für die Inbetriebnahme und praktische Einführung der MR-gesteuerten Bestrahlung mittels MR Linac in der Klinik.