Prof. Dr. Sergio Uribe sagt: „Das Aufkommen von generativen KI-Tools wie ChatGPT wird die Landschaft wissenschaftlicher Veröffentlichungen verändern. Früher war es eine Herausforderung, eine Arbeit zu verfassen, aber das ist jetzt nicht mehr der Fall. Infolgedessen wird sich der Fokus weniger auf das Schreiben eines Manuskriptes, sondern die Arbeit an sich verlagern. Auch werden offene wissenschaftliche Praktiken wie Vorregistrierung und Veröffentlichung von Datensätzen noch wichtiger werden, um die Überprüfung und Replikation von Ergebnissen zu ermöglichen. Dadurch wird auch die Reproduzierbarkeit der Forschung erhöht. Diese offenen wissenschaftlichen Praktiken sind auch von entscheidender Bedeutung, um die Verbreitung von Fehlinformationen oder Desinformationen zu verhindern, wie dies während der COVID-19-Pandemie der Fall war, und um das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Wissenschaft wiederherzustellen und zu stärken.“
Die generative KI bietet eine enorme Chance zur Förderung offener wissenschaftlicher Praktiken. So hat die LMU beispielsweise Pionierarbeit bei der Einrichtung des LMU Open Science Center (https://www.osc.uni-muenchen.de/) und des LMU Open Data Repository (https://data.ub.uni-muenchen.de/) geleistet, das es den Forschern der Universität ermöglicht, ihre Daten nach den Grundsätzen der offenen Wissenschaft zu veröffentlichen. Darüber hinaus kann generative KI dazu beitragen, die Kluft zwischen Forschern und der Öffentlichkeit zu überbrücken, indem sie die Erstellung von Papieren mit weniger wissenschaftlichem Fachjargon erleichtert oder Zusammenfassungen hinzufügt, die für die breite Öffentlichkeit leicht verständlich sind.
Die Forscher fordern eine weitere Untersuchung der globalen Auswirkungen von generativer KI auf das wissenschaftliche Schreiben und ermutigen die akademische Gemeinschaft, sich an Diskussionen über die ethische Nutzung dieser Werkzeuge zu beteiligen.