Bayerns Gesundheitsministerin Huml betonte: „Mein Ziel ist es, die Allgemeinmedizin weiter zu stärken und insbesondere Nachwuchsmediziner für den ländlichen Raum zu gewinnen. Das bayerische Gesundheitsministerium hat dazu ein eigenes Förderprogramm und weitere Maßnahmen auf den Weg gebracht. Mit der Landarztquote, die erstmals ab dem Wintersemester 2020/2021 zur Anwendung kommen soll, bieten wir jungen Menschen, die an einer hausärztlichen Tätigkeit im ländlichen Raum interessiert sind, die Möglichkeit eines Medizinstudiums – auch ohne Einser-Abitur."
Während des Kamingesprächs stellten die aktuell sechs Programmteilnehmer Staatsministerin Melanie Huml das Führungskräfteprogramm „Hausarzt 360°“ vor und berichteten von ihren Erfahrungen. Ziel des Leadership-Programms ist es, exzellente, medizinische Führungspersönlichkeiten für die ambulante Versorgung auszubilden, damit sie die Zukunft der ambulanten Medizin in der Patientenversorgung, der Wissenschaft und der Gesellschaft mitgestalten.
Chancen und Herausforderungen des drohenden Hausarztmangels
„Die Weiterbildung Allgemeinmedizin an der LMU ist mit ihren vielen Möglichkeiten einzigartig und ausgesprochen vielfältig. Um die Allgemeinmedizin zu stärken, muss man für unser Fach begeistern und genau das schafft meiner Meinung nach dieses Programm“, sagt Sabine Schlüssel, Sprecherin der Teilnehmergruppe. Gemeinsam kamen die Beteiligten des Kamingesprächs zum Schluss: Um die hausärztliche Versorgung zu stärken, sollte an jeder bayerischen Universität die Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin im Rahmen der Weiterbildungsordnung der Bayerischen Landesärztekammer deutlich ausgebaut werden.
Thema des persönlichen Austauschs waren auch die Chancen und Herausforderungen des drohenden Hausarztmangels – und die verschiedenen Maßnahmen, die es in Bayern bereits gibt, um diesem zu begegnen. Assistenzarzt Paul Delker überreichte Staatsministerin Huml einen Zwischenbericht zu seinem Forschungsthema „Hausärztemangel – eine explorative Erhebung der bayerischen Fördermaßnahmen“, an dem er im Rahmen des „Hausarzt 360°“-Programms arbeitet. Darin werden 30 schon bestehende Fördermaßnahmen für Schüler, Studierende, Ärzte in Weiterbildung sowie Hausärzte analysiert. Der Gesamtbericht wird voraussichtlich Ende des Jahres veröffentlicht.