Rund 1.200 Schlaganfall-Patientinnen und Patienten wurden bisher jährlich in der Neurologischen Klinik im LMU Klinikum behandelt. „Diese Patienten benötigen nicht nur ein Bett, sondern auch geschultes Fachpersonal“, sagt der Direktor der Klinik, Prof. Dr. Günter Höglinger. „Durch die erfolgreiche Personalakquise der Pflegebereichsleitung konnten Anfang Oktober vier weitere sogenannte Intermediate-Care (IMC), also Überwachungs-Betten, auf der Stroke Unit in Betrieb genommen werden.“
Das bedeutet deutlich mehr Kapazitäten für Patienten, bei denen es oft auf eine schnelle Versorgung ankommt. Stichwort: Time is brain. „Die Eröffnung von weiteren vier IMC-Betten wird – wenn man eine Liegedauer von ca. drei Tagen zugrunde legt – ca. 400 Patienten im Jahr eine adäquate Überwachungsmöglichkeit an einem heimatnahen Maximalversorger bieten“, erläutert Prof. Dr. Lars Kellert, Oberarzt der Neurologischen Klinik. Neben Schlaganfallpatienten benötigen auch viele andere neurologische Patienten eine IMC-Überwachung, dazu gehören beispielsweise Patienten mit Hirnhautentzündungen oder Hirnentzündungen, schweren epileptischen Anfälle sowie Krisen bei Muskelerkrankungen oder der Parkinson-Krankheit.
„In München haben wir jedes Jahr schätzungsweise zwischen 6.000 und 8.000 Schlaganfälle“, sagt Kellert. „Der Bedarf ist somit da und die Aufstockung der Betten ist ein gutes Signal für die Versorgungslage der Schlaganfall-Patienten im südlichen Bayern.“ Überwachungs- und Intensivbetten sind in München und Bayern generell äußerst knapp. Daher müssen regelmäßig schwer kranke Patienten oft über weite Strecken in eine Klinik der richtigen Versorgungsstufe verlegt werden.