Bis zum erneuten Lockdown Anfang November wurden in der Münchner Virenwächter-Studie insgesamt über 2.000 Testungen bei Kindern im Alter von zwei bis elf Jahren sowie über 1.000 Testungen bei Lehrer*innen und Erzieher*innen durchgeführt. Die zehn teilnehmenden Einrichtungen wurden zufällig ausgewählt, wobei der Fokus neben den Grundschulen auf ‚Häuser für Kinder‘ gelegt wurde, um die Altersgruppe KiTas und Kindergärten abbilden zu können.
Vor allem fiel den Forschern auf, dass trotz der im Raum München kontinuierlich steigenden Inzidenzrate kein vergleichbarer Trend in den teilnehmenden Einrichtungen zu beobachten war. Lediglich in der letzten Testwoche Ende Oktober wurden zwei Infektionsfälle in einer Grundschule nachgewiesen.
„Da es bei wöchentlicher Stichproben-Testung nur zwei positiv getestete Fälle in der letzten Studienwoche mit hoher Inzidenz in München gab, können wir für den Studienzeitraum ableiten, dass 'gesunde' bzw. asymptomatische Kinder, die in entsprechende Einrichtungen gehen, nicht signifikant zur Verbreitung des neuartigen Coronavirus beitragen, sondern allenfalls die epidemiologische Situation der Gesamtbevölkerung widerspiegeln.“, erklärt Studienleiter Ulrich von Both. „Diese Erkenntnisse gelten allerdings nur bis zu der im Studienzeitraum maximal in München erreichten 7-Tages-Inzidenzrate von 150/100.000. Weitere Untersuchungen halten wir jedoch für sinnvoll, insbesondere vor dem Hintergrund neuer Virusvarianten“, ergänzt Martin Hoch.
Das Studienteam erhielt von den teilnehmenden Einrichtungen ein durchweg positives Feedback, da deren alltägliche Arbeit durch die regelmäßigen Testungen, die sich problemlos in den Tagesablauf integrieren ließen, ein zusätzliches Stück Sicherheit erhielt.
Die Studie wurde zur Veröffentlichung eingereicht und ist derzeit in einer Pre-Print-Version einsehbar: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.01.22.21249971v1