Ein zentraler klinischer Schwerpunkt sind Vorderdarmerkrankungen und -fehlbildungen. „Das umfasst Erkrankungen und Fehlbildung aller Strukturen, die zwischen Pharynx, also dem Schlund, und Dünndarm liegen“, erklärt Prof. Muensterer. Dazu gehören Speiseröhre, Luftröhre, Lunge, Magen, Zwölffingerdarm, Leber und Gallenwege. Bei Kindern bezieht sich das zum Beispiel auf angeborene Fehlbildungen der Speiseröhre, der Lungen, auf Verätzungsverletzungen der Speiseröhre, gastroösophagealen Reflux, Fehlbildungen der Gallenwege, des Magens und des Zwölffingerdarmes. Auch solche komplexen Fehlbildungsoperationen führt er mit speziellen Instrumenten und Kameras von wenigen Millimeter Durchmesser durch, zum Teil auch roboter-assistiert.
Im Fokus stehen dabei auch Krebsoperationen, Onkologie ist ein Kernthema in der LMU Kinderchirurgie. „In Fällen, bei denen Tumoren ohne große Schnitte sicher entfernt oder biopsiert werden können, profitieren die Patienten durch die deutlich schonendere Behandlung immens. Das kann man zum Teil auch bei komplizierten Krebsoperationen einsetzen“, betont der Arzt.
Aus seiner langjährigen Tätigkeit in den USA bringt er umfassende Erfahrung in der Traumaversorgung und der Verbrennungsversorgung mit. Er befasst sich mit Fetalchirurgie und pränatalen Behandlungen des Ungeborenen im Mutterleib und will das Thema zusammen mit dem perinatalen Team am LMU Klinikum (Geburtshilfe, Neonatologie, Kinderchirurgie) schwerpunktmäßig ausbauen. Die enge Zusammenarbeit mit den angrenzenden Fachdisziplinen ist ihm ein besonderes Anliegen.