Der 43-Jährige studierte an der Universität Leipzig Zahnmedizin und hat das Studium 2002 abgeschlossen. Danach absolvierte er bis 2006 ein Studium der Humanmedizin. 2005 wurde Sven Otto an der Universität Leipzig zum Dr. med. dent., 2011 an der Ludwig-Maximilians-Universität München zum Dr. med. promoviert.
Am LMU Klinikum arbeitete er seit 2006 als Assistenzarzt der Klinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie und war seit 2007 Mitglied des Labors für Experimentelle Chirurgie und Regenerative Medizin. 2012 erlangte er die Facharztanerkennung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, später außerdem für Oralchirurgie sowie die Zusatzbezeichnung für plastische Operationen im Kopf-Hals-Bereich. Die Habilitation und Ernennung zum Privatdozenten für das Fach Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde folgte 2013.
„Meine wissenschaftlichen Schwerpunkte sind Erkrankungen des Kieferknochens, insbesondere entzündliche Zustände und Nekrosen, die aufgrund von Medikamenten-Nebenwirkungen beispielweise bei Krebsbehandlungen entstehen“, sagt Prof. Dr. Dr. Sven Otto. „Anfang der 2000er Jahre kannten wir die Nekrosen als Nebenwirkung noch gar nicht, inzwischen sind wir damit sehr häufig konfrontiert.“
Weitere Themen, die ihm am Herzen liegen, sind die chirurgischen Korrekturen von Fehlstellungen des Kieferknochens und Fehlbildungen wie Lippen-Kiefer-Gaumenspalten sowie die Trauma- und Tumorchirurgie, auch in Verbindung mit computer-assistierten Verfahren. Er befasst sich außerdem mit grundlagenwissenschaftlicher tumorbiologischer Zell-Zell-Kommunikation, insbesondere bei Plattenepithelkarzinomen, und – verkürzt gesagt – dem Einfluss von Proteinen auf das Tumorwachstum.
Interdisziplinarität ist Prof. Otto wichtig, am LMU Klinikum will er besonders die Kooperation mit dem Kopf-Hals-Tumorzentrum, dem osteologischen Schwerpunktzentrum sowie mit den Nachbardisziplinen pflegen.