Nach Kindheit und Gymnasium in Hersbruck (Mittelfranken) hatte Rudolf Alexander Werner Humanmedizin an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg studiert und dort im Fach Kardiologie promoviert. Zudem war er zwei Jahre an der Johns Hopkins School of Medicine in Baltimore (USA) an der Division of Nuclear Medicine tätig. Nach Assistenzarztzeiten am Universitätsklinikum Würzburg und an der Medizinischen Hochschule Hannover habilitierte er sich im Fachgebiet der Experimentellen Nuklearmedizin im Jahr 2020. Im darauffolgenden Jahr erfolgte eine Erweiterung auf das Gesamtfach an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Am Universitätsklinikum Würzburg war er außerdem als Stellvertreter des Klinikdirektors tätig und Teilprojektleiter in einem DFG-geförderten Sonderforschungsbereich zum Thema Entzündungsbildgebung nach Herzinfarkt.
Ein Schwerpunkt der klinischen und wissenschaftlichen Tätigkeit von Professor Werner umfasst unter anderem das Feld der Theranostik, welches ein innovatives Verfahren in der onkologischen Versorgung beschreibt. Hierbei werden Radiopharmaka, also schwach radioaktiv markierte „Spürsonden“ eingesetzt, um mittels molekularer Bildgebung - der Positronen-Emissions-Tomographie (PET)/Computertomographie (CT) - Oberflächenproteine auf der Tumorzelle darzustellen. Wenn der Nachweis dieser Zielstrukturen gelingt, können diese Spürsonden mit einem Therapie-Radionuklid markiert werden, um somit den Krebs hochgezielt zu bestrahlen. „Mit diesem personalisierten Ansatz aus vorangeschalteter PET/CT-Diagnostik können Patientinnen und Patienten, die von dieser Therapie besonders profitieren, bereits im Vorfeld identifiziert werden. Durch die spezifische Aufnahme des therapeutisch wirksamen radioaktiven Stoffes in den Tumorherden kann das umliegende Normalgewebe weitestgehend geschont werden“, erklärt Prof. Werner.
Weitere Schwerpunkte von Prof. Werner umfassen den Einsatz des kombinierten PET/CTs in der Onkologie, Nephrologie und der Kardiologie. Die eingesetzten Tracer können unterschiedlichste Stoffwechselvorgänge im Körper darstellen und beispielsweise entzündliche Prozesse oder eine Minderdurchblutung am Herzen abbilden.