Exemplarisch für neurodegenerative Erkrankungen nahmen die Forschenden die „GRN-assoziierte frontotemporale lobäre Degeneration“ – kurz: GRN-FTLD – in den Fokus. „Das ist eine genetisch bedingte, seltene Form der Demenz, die mit einem breiten Spektrum auffälliger Verhaltensweisen einhergeht. Manche Betroffene sind impulsiv und aggressiv, andere wiederum apathisch“, erläutert Prof. Dominik Paquet, Neurobiologe am Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung des LMU Klinikums München, dessen Arbeitsgruppe an der aktuellen Studie ebenfalls beteiligt war.
„Die GRN-FTLD ist gut beschrieben, und es gibt gute Möglichkeiten für Laborstudien. Deshalb haben wir sie als Beispiel genommen, um zu untersuchen, wie hyperaktive Mikroglia zur Pathologie von Neurodegeneration beitragen“, so Dr. Anja Capell, Biochemikerin an der LMU München, die die aktuelle Studie mitkonzipierte.
Das Forschungsteam nutzte für seine Experimente verschiedene Zellkulturen. Diese beinhalteten entweder Mikroglia, die aus menschlichen Stammzellen gewonnen wurden, oder Zellen, die direkt von Patienten mit GRN-FTLD stammten. Untersucht wurden außerdem Mäuse mit für GRN-FTLD typischen Erbanlagen.