Pressemitteilungen | 13.05.2020 | Medizin
CORONAVIRUS-PANDEMIE
26 Patienten konnten bisher von der Intensivstation auf eine Normalstation verlegt werden, davon sind 19 Patienten bereits nach Hause entlassen worden oder sie traten eine Anschlussheilbehandlung an. Zwei weitere Patienten wurden von der Intensivstation direkt in eine Anschluss-heilbehandlung oder in ein Weaningzentrum verlegt, wo langzeitbeatmete Patienten von der Beatmungsmaschine entwöhnt werden. Von den 63 Patienten auf den Intensivstationen wurden 61 invasiv beatmet. Derzeit (04.05.2020) sind es 22 Patienten, die invasiv beatmet werden, fünf Patienten befinden sich momentan extubiert auf einer Intensivstation.
Die durchschnittliche Beatmungsdauer aller invasiv beatmeten Patienten liegt aktuell (04.05.2020) bei 16,7 Tagen, wobei bisher 30 Patienten erfolgreich extubiert bzw. von der Beatmung entwöhnt wurden; ein Patient wurde zum Weaning mit einem medizinisch notwendigen Luftröhrenschnitt verlegt. Die durchschnittliche Beatmungsdauer aller erfolgreich extubierten Patienten beträgt 11,6 Tage. Die längste Beatmungsdauer eines Patienten liegt bei 52 Tagen. Eine Patientin benötigt aktuell eine ECMO-Therapie (Extracorporale Membranoxygenierung).
Ein Nierenersatzverfahren benötigten bisher 30 Patienten (48 Prozent). Von den aktuell intensivmedizinisch behandelten Patienten betrifft dies 12 Patienten (44 Prozent).
Die durchschnittliche Liegedauer aller auf Intensivstation behandelten Patienten beträgt bislang 18 Tage, wobei die längste Liegedauer bei 61 Tagen liegt.
Acht Patienten sind bislang auf den Intensivstationen verstorben. Bei fünf von ihnen waren die Folgen ihrer COVID-19-Erkrankung die Todesursache, etwa, weil sie eine Superinfektion mit invasiver Aspergillose (n=2), einen septischen Schock (n=1) eine Lungenarterienembolie und Rechtsherzversagen (n=1) oder eine Komplikation infolge der ARDS-Therapie (Acute Respiratory Distress Syndrome-Therapie) erlitten hatten.
Drei Patienten verstarben „mit“, jedoch nicht aufgrund der SARS-CoV-2-Infektion. Ursächlich verantwortlich waren ein kardiogener Schock, eine absolute Anämie bei Mitralklappenendokarditis (der Patient hatte eine Bluttransfusion verweigert) sowie eine palliative Therapiezieländerung aufgrund einer malignen Grunderkrankung - und damit Gründe, die auch ohne eine SARS-CoV-2-Infektion zum Tod geführt hätten.
Auf der Metaebene ergeben sich daraus folgende Erkenntnisse:
Die intensivmedizinische Behandlung von COVID-19 Patienten ist langwierig, aber erfolgreich. Schon jetzt liegt die Überlebensrate der intensivmedizinisch behandelten Patienten am LMU Klinikum bei ca. 50 Prozent. Diese wird weiter steigen, weil von den 27 Patienten, die sich noch auf Station befinden, viele überleben werden. Dies zeigt: Die Intensivmedizin ist ein unverzichtbarer Eckpfeiler in der Therapie schwer erkrankter Covid-19-Patienten.
Die hohe Anzahl an Nierenersatzverfahren macht deutlich, dass sich die intensivmedizinische Versorgung von schwer kranken Covid-19-Patienten nicht allein auf den Einsatz von Beatmungsgeräten beschränkt. Vielmehr ist es das "Gesamtpaket" der modernen Intensivmedizin – ihre spezielle apparative Ausstattung ebenso wie die besondere Expertise im ärztlichen und pflegerischen Bereich – das entscheidend für das Überleben der Betroffenen ist.
Direktor der Klinik für Anästhesiologie
Klinik für Anästhesiologie
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