Allergien
Allergien haben in den letzten Jahrzenten deutlich an Häufigkeit zugenommen und gehören heute zu den Volkskrankheiten. Unter einer Allergie wird eine erworbene, immunologisch bedingte, spezifische Überempfindlichkeit gegenüber körperfremden Stoffen verstanden. Eine Sensibilisierung, das heißt ein vorheriger Kontakt mit dem Allergen, ist eine zwingende Voraussetzung für die Entwicklung einer Allergie.
Allergene (Pollen, Lebensmittel oder andere Substanzen) können durch Einatmen, über die Haut oder über die Nahrung aufgenommen werden. Bei diesem Kontakt bildet der Körper spezifische Antikörper, die bei erneutem Kontakt eine allergische Reaktion mit Ausschüttung von Mediatoren wie zum Beispiel Histamin auslösen.
Unsere Klinik ist Mitglied im Allergiezentrum des Klinikums der Universität München. Hier arbeiten wir mit Kolleginnen und Kollegen der Kinderklinik sowie der Kliniken für Arbeitsmedizin, Dermatologie und Pulmologie eng zusammen.
Eine Pollenallergie – umgangssprachlich „Heuschnupfen“ – ist durch jahreszeitlich abhängige Beschwerden wie Juckreiz der Nase und Augen gekennzeichnet. Häufig bestehen darüber hinaus nasaler Sekretfluss, massiver Juckreiz, anfallsartige Niesattacken und eine Nasenatmungsbehinderung.
Zusätzlich können Müdigkeit, Schlafstörungen, Abgeschlagenheit und ein allgemeines Krankheitsgefühl die Lebensqualität stark mindern.
Häufige Auslöser sind die Pollen windbestäubter Pflanzen. Hierzu zählen unter anderem Bäume, Gräser und Getreide sowie verschiedene Kräuter. Jede geographische Region hat hierbei ihre spezifische Blütenfolge, sodass der Allergieverursacher bereits aufgrund der Jahreszeit eingegrenzt werden kann.
Neben Pollen sind Milben die häufigsten Ursachen für allergische Beschwerden im HNO-Bereich. Von besonderer allergologischer Bedeutung sind die Hausstaubmilben, welche insbesondere in Matratzen und Betten, auf Teppichen und Stofftieren, auf Haustieren und in Textilien zu finden sind.
Hausstaubmilben leben bevorzugt bei Temperaturen von 25 °C und einer Luftfeuchtigkeit von 70 bis 80 Prozent. Sie kommen ganzjährig im Hausstaub vor und ernähren sich überwiegend von menschlichen Hautschuppen.
Hauptallergenquelle ist der Milbenkot.
Die Beschwerden einer Hausstaubmilbenallergie sind nicht so offensichtlich wie die eines Heuschnupfens. Sie äußern sich in einer ganzjährig verstopften Nase mit Dauerschnupfen, können aber auch zu Asthma mit Husten und Luftnot führen.
Die Katze als häufiges Haustier in engem menschlichen Kontakt spielt für die Auslösung allergischer Reaktionen eine besondere Rolle. Allergenträger sind vor allem der Speichel der Tiere, aber auch Haare, Schuppen und Exkremente.
Bereits ein geringer Allergenkontakt, zum Beispiel in öffentlichen Gebäuden oder beispielsweise durch die Kleidung von Katzenhaltern, scheint für die Entwicklung einer Allergie auszureichen. Als Beschwerden bestehen Juckreiz in Augen und Nase, nasale Sekretion sowie Niesattacken bis hin zu Asthma.